Verein zur Förderung des Segelsports e.V.

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Das war die LA OTTANTA



3 Generationen
Schotbruch e.V.
bei der LA OTTANTA .24

Nach dem erfolglosen Anlauf zur “La Cinquanta” .23 war in Caorle noch eine Rechnung offen. Gewissermaßen zum Abschied aus dem schönen Segelrevier in der nördlichen Adria trat eine 9- köpfige Crew zur 80-Seemeilen-Regatta vor der nördlichen Adriaküste an. Die Crew, bestehend aus Jorg U., Jana U., Nils U., Carsten S., Lutz L., Uwe V., Markus L., Burkhard F. und Skipper Thomas K. hatte sich vorgenommen, alles aus unserer Vereinsyacht SOFFIO “rauszuholen”. Deshalb verpasste die Regattamannschaft dem Schiff zunächst eine kleine Abnehmkur: Dinghi, Aussenborder und Verdeck sowie für den angekündigten Wind nicht nutzbare Segel und einiges mehr musste an Land bleiben um die Performance unserer Grand Soleil 40 im vollem Umfang abrufen zu können.

Am Samstag, den 6. April war es dann soweit: Um 9:00h ertönte der Startschuss vor der Mündung des Livenza unmittelbar vor den Stränden von Caorle in einem nahezu windstillen Morgen. 70 Boote versuchten sich in Bewegung gen Osten zu versetzen, was nicht allen sofort gelang.

Das taktische Manöver unserer Crew, in der Vorstartphase dicht hinter der Startlinie zu bleiben, zeigte Erfolg. Trotz eines ausgeprägten Winddrehers unmittelbar vor dem Start konnte sich die SOFFIO im Startfeld gut positionieren und in Schleichfahrt im vorderen Teil des Feldes mittreiben. 

Die Soffio während der Regatta dicht gefolgt von einer anderen Yacht
Die Soffio im Vordergrund bei der La OTTANTA

Nach einer aufreibenden ersten Stunde im Öl kam etwas Wind auf und die Fahrtgeschwindigkeit in Richtung Osten nahm auf bis zu 7 Knoten zu. Schon auf dieser Etappe zeigte sich, dass unser Vereinsschiff locker mit vergleichbaren Booten im Feld mithalten konnte. Es ergaben sich einige spannende Zweikämpfe und Wettrennen im immer noch unstetigen Wind, der zwischen 5 und 10 Knoten “pendelte”. Auf Höhe der Punta Tagliamento fiel der Wind bereits so weit achterlich ein, dass der Gennaker gesetzt werden konnte. Nach weiteren Wegpunkten vor Grado und Triest wurde die Wendemarke angesteuert, die überraschenderweise fehlte und durch ein paar schwimmende Kanister ersetzt worden war.

Die Soffio bei der Regatta schräg von vorn auf Backbord

Auf der gesamten Strecke war jede Menge Müll und Totholz aus den Gletscherflüssen der Alpen anzutreffen. Kurz vor Grado, auf dem Weg zum Ziel, konnte bei guter Fahrt plötzlich ein signifikanter Geschwindigkeitsverlust festgestellt werden, der mit einem gurgelnden Geräusch einherging. Es half nichts. Erst durch einen paar beherzte Aufschießer und hektisches Stochern unter den Schiffsrumpf konnte ein großes Stück Plane entfernt werden, das sich am Ruderblatt verfangen hatte.

Schade! Denn in der Zwischenzeit konnte sich z.B. die Argo, eine weitere Grand Soleil 40, wieder annähern, die schon einige vergebliche Überholversuche unternommen hatte. Trost fand die Crew in den von Lutz virtuos zubereiteten “Spirelli Puttanesca”, die neue Kräfte für die bevorstehende Nachtfahrt wecken konnten.

Mit Einbruch der Dunkelheit schlief leider auch der Wind ein. Erst gegen Mitternacht konnten wenigstens wieder 3-4 Knoten Wind gemessen und der Spinnaker gesetzt werden, um die SOFFIO nach 18 Stundem und 46 Minuten ins Ziel zu befördern.

Im Gesamtergebnis war für unsere Schotbruch Crew ein erfreulicher 5. Platz in der Gruppe BRAVO für Boote mit 11-12 m Länge drin. Hätte es nicht ein paar kleinere Pannen gegeben, wäre sicher noch mehr zu erreichen gewesen.

Ganz besonders bemerkenswert war ausserdem, dass mit Jorg und seiner Tochter Jana sowie Enkel Nils Vereinsmitglieder aus drei Generationen gleichzeitig um den Sieg gerungen haben. Besonders Nils war dabei nicht unterzukriegen! Weiter so!

Ahoi!
Thomas

Wer mehr über diese Regatta erfahren möchte, sollte sich auf der Webseite des veranstaltenden Segelclubs umsehen.

Der Veranstalter hat auch viele Fotos auf Facebook mit Eindrücke von der LA OTTANTA hochgeladen.

Die Regatta La Cinquanta

Update vom Mittag des 21. Oktober

Der Regattastart müsste von den Organisatoren leider auf den Sonntag verschoben werden. Grund ist eine Sperrung der Häfen wegen Hochwassers durch langanhaltende kräftige Südwinde.

Unsere Regattacrew musste ihre Teilnahme durch die Verlegung absagen. Die Planungen zur Abreise und der Übergabe an die Folgecrew sind damit einfach nicht in Einklang zu bringen.

Schade!


In wenigen Tagen startet eine Schotbruch-Crew auf der Soffio zum dritten Mal bei der Regattaserie, die der “Circolo Nautico Porto Santa Margherita” veranstaltet.

Nach der “La Ottanta” und “La Duecento” – “La Cinquecento” mussten wir leider auslassen – nun die Teilnahme an der “La Cinquanta” Ende Oktober.

Die Crew unter dem erfahrenen Regatta-Skipper Thomas braucht keinen langen Schlag für die Anreise zu segeln, denn die Soffio liegt in unserem diesjährigen Stützpunkthafen Monfalcone ganz in der Nähe.
Anbei ein Skizze zur Regattaroute von vor zwei Jahren, welche sicher auch dieses Jahr wieder sehr ähnlich aussehen wird.

Bleibt gespannt auf die Updates zum Verlauf der Regatta, die hier in loser Folge veröffentlicht werden.

Die Regatta „La Duecento“

Finales Update vom 3. Mai

Halbzeit bei der Regatta.

Sonntagvormittag fuhr das Team bei Flaute einen Extremschlag Richtung Osten. Dieser hat sich letztendlich bewehrt, als die Soffio mit ansteigendem Wind wieder aufholen konnte, so dass das Boot Susak sehr früh erreichte. Dort setzte dann wieder eine extreme Flaute ein, so dass 15 Boote nach langem Stehen in einer „Jollen-Regatta“ im gleichen Pulk und zusammen die Insel umrundeten.

Flaute I
Flaute II

Nach der Inselumrundung ging es durch die Nacht mit viel Wind und die Soffio passierte kurz nach Sonnenaufgang die letzte Wendemarke. In der Nacht wurden Code Zero und G3 gehisst. So stark war die See davor noch nie die gesamte Regatta über gewesen und die Soffio war sogar mit knappen 11 Knoten unterwegs. Am Montagmorgen ist die die Mannschaft glücklich unter Spinnaker über die Ziellinie gefahren. 

endlich wieder Wind

Jetzt zum spannenden Teil: In einer Flotte von Ortskundigen haben wir gut mithalten können und uns auf einen soliden 14. Platz von 29 unter ORC gewerteten Yachten ersegelt (siehe Auszug aus der Wertung). Besonders spannend dabei, dass die vier Grand Soleil 40 direkt hintereinander mit nur wenigen Minuten Abstand auf den Positionen 12 (Harahel), 13 (Renoir), 14 (Soffio) und 15 (Osira) eingetroffen sind. In der Gruppenwertung ORC B bietet sich das gleiche Bild.

https://www.cnsm.org/wp-content/uploads/2023/05/classifiche_provvisorie_200.23.pdf

Die Crew war zufrieden, hatte viel Spaß und hat viel gelernt. Für ein paar Crewmitglieder war es sogar die erste Regatta. Insgesamt ein tolles Erlebnis, dass sich durch eine enorme Vielseitigkeit der Regatta auszeichnete. Am Ende war die Soffio Crew mit dem Ergebnis sehr zufrieden.


Update vom 30. April

Tag zwei der Regatta „La Duecento“.

Die Crew hat sich tapfer durch die nächtlichen Stunden gekämpft. Die Nacht war so vielseitig wie die Crew selbst. Alle Segel wurden zeitweise gehisst. Von verschiedenen Genuas, über Code Zero bis hin zum Spinnaker war alles dabei. Mal gab es viel Wind, mal kaum welchen. Es wurden Geschwindigkeiten von bis zu 8 Knoten erreicht.

Zur Freude aller hat die Crew die Segeljacht “Renoir” hinter sich gelassen. Ein kleiner Etappensieg. Gegen diese Grand Soleil 40 ist die Soffio bereits bei früheren Regatten gesegelt. Dieser Erfolg stärkt die ganze Mannschaft.

Die Soffio hält weiter mutig auf die Insel Susak zu. Das Bestmögliche wird aus dem Tiefdruckgebiet herausgeholt. Auf das die momentan herrschende Flaute bald wieder von stärkerem Wind abgelöst wird!


Update vom 29. April

Die Regatta hat um neun Uhr mit wenig Wind begonnen. Nach einer mäßigen Startkreuz mit wenig Wind hat der Wind gedreht und die Crew konnte mit dem selben Kurs und mehr Geschwindigkeit den Spinnaker setzten. Bisherige Höchstgeschwindigkeit durchs Wasser von 7,8 Knoten wurden erreicht. An der ersten Wendemarke angekommen segeln wir nun mit Kurs auf Susak weiter. 

Hier kann man den Kurs der Soffio live mitverfolgen:
http://www.sgstracking.com/live/index.html?id=290


Update vom 27. April

Zwei Tage vor der Regatta … Seit gestern Abend haben sich alle Crewmitglieder am Liegeplatz der „Soffio“ eingefunden. Der heutige Tag wurde für die letzten notwendigen Vorbereitungen genutzt. Es wurde gebunkert, das neue Großsegel und die neue G3 aufgezogen und das Boot weiter entladen, um perfekt für die Regatta vorbereitet zu sein. Am Nachmittag wurde ein Übungsschlag von 17 sm vor dem Heimathafen Monfalcone gesegelt. Es war für alle ein erfolgreicher Tag und es geht direkt weiter mit der Nachfahrt, hinüber zum Starthafen der Regatta.

Des Weiteren ist es interessant, die seit kurzem veröffentlichte Teilnehmerliste, etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Es nehmen 53 Boote teil, von denen sechs Grand Soleil 40 sind, wie auch unserer „Soffio“ eine ist. Eine gute Möglichkeit sich auf Augenhöhe zu vergleichen.
https://www.cnsm.org/wp-content/uploads/2023/04/iscritti_200_23_sito.pdf


Schotbruch – Verein zur Förderung des Segelsports e.V. – hat sich, wie bereits verkündet, entschlossen, an drei der Regatten, welche von „Circolo Nautico Porto Santo Margherita“ ausgerichtet werden, teilzunehmen.

Jetzt steht die zweite Regatta vor der Tür. Die „La Duecento“, welche über den 1. Mai stattfindet. Die Regatta ist nach ihrer Länge benannt. „Duecento“ bedeutet aus dem Italienischen ins Deutsche übersetzt 200. Es werden also bald mit dem vereinseigenen Schiff Soffio 200 sm zurückgelegt. Die Regatta fängt nicht weit von unserem aktuellen Liegeplatz, nämlich Caorle, an und führt bis zur kroatischen Insel Susak. Die achtköpfe Crew mit Carsten als Skipper und Frank, Matthias, Jorg, Nikolas, Johannes, Taric und Taruni als Crewmitglieder treffen nun die letzen Vorbereitungen bevor es dann endlich los geht. Es ist eine bunte Mischung aus erfahrenen Segler:innen und denen die es noch werden wollen.


PALERMO-MONTECARLO

Eine gemeinsame Crew der Vereine SC Nordsaar e.V. und Schotbruch e.V. wird dieses Jahr an der Regatta Palermo – Montecarlo auf der Vereinsjacht “Soffio” von Schotbruch teilnehmen.

Die Crewmitglieder kommen aus Sachsen, Berlin und dem Saarland

Hier werden wir versuchen, am Puls der Regatta zu bleiben und dafür regelmäßig kurze Updates von der Crew veröffentlichen.


Freitag, 27. August, 16:00 Uhr

Die Crew der Soffio hat gestern Abend den Hafen des “Yacht Club de Monaco” mit dem Ziel Pisa verlassen.

Tschüß Montecarlo

Nach ORC waren 31 Jachten in Palermo an den Start gegangen. Von dieser Gruppe kreuzte unsere Crew aus Dresdnern, Saarländern und Berlinern als 25. Boot die Ziellinie. Ab Porto Cervo hat sich die Soffio damit noch um einen Platz nach vorn geschoben.

Glückwunsch zum erfolgreichen Abschluss der Regatta!
… auch wenn man sich sicher eine Platzierung etwas weiter vorne erhofft hatte.

Hier noch ein paar Impressionen vom Hafen des “Yacht Club de Monaco”

18:45 Uhr … Am Ziel !!!

Die Soffio hat soeben die Ziellinie überquert !!!

12:54 Uhr

Es bleibt weiterhin spannend …
kurz vor Montecarlo stecken die Boote in der Flaute
… keine hohe Welle

nachteilig

Mittwoch, 25. August, 08:00 Uhr

Unsere Crew steuert inzwischen direkt auf Montecarlo zu und läuft 8,2 kn. Es wird spannend, ob die südwestliche Verfolgergruppe oder die nordwestliche mit der Soffio besser Bedingungen haben werden.

Hier noch einmal die Windprognosen von Windy. Diesmal scheinen die Bedingungen stabil zu bleiben und bis zur Ziellinie droht keine Flaute mehr.

Windprognose für 8:00 Uhr …
Windprognose für 13:00 Uhr

Dienstag, 24. August, 22:00 Uhr

Die Soffio hat die nördliche Spitze von Korsika fast erreicht und macht eine Fahrt von 5,6 kn. Laut der Geschwindigkeitsangaben der nächsten Jachten scheint der Wind nördlich von Korsika jedoch deutlich schwächer zu werden.
Der Pulk auf der Westseite der Insel hat inzwischen die Flautenzone überwunden und segelt nicht langsamer, als die Soffio.

Hier noch einmal die Windprognosen von Windy. Die westliche Gruppe scheint keine Nachteile hinsichtlich der Windgeschwindigkeit zu haben. Auch der Winkel zum Wind sollte für sie nicht schlechter sein …

… für heute 23:00 Uhr
… für morgen 11:00 Uhr
Der Skipper vor Korsikas Nordostküste

Dienstag, 24 August, 13:00 Uhr

Nachricht von der Soffio:
Segeln unter Groß und G3 auf der Ostseite an Korsika vorbei. Die Situation ist gut, jedoch machen sich erste Erschöpfungserscheinungen bei der Crew bemerkbar.

Die gegenwärtigen Positionen der Jachten im Verfolgerfeld.
Die Soffio hat eine höhere Geschwindigkeiten, als die 4 Boote
vor ihr.

Hier ein kleine Serie von Impressionen hauptsächlich von der Startphase, welche uns gerade erreicht hat.


Montag, 23. August, 21:00 Uhr

Nach der langen Flautenphase hat die Soffio endlich den Bereich guten Windes um die Straße von Bonifacio erreicht und macht gegenwärtig wieder 7.7 kn.

Verfolgergruppe mit der Soffio

Wie ich soeben von Bord erfahre, hat die Soffio vor einer Viertelstunde die Ansteuerungstonne von Porto Cervo passiert. Sie läuft jetzt mit Reff 1 und Genua 3.
Soeben fiel auch die Entscheidung, Korsika auf der Ostseite zu passieren, weil die Windprognose dort wesentlich besser aussieht. Deshalb auch die Kursänderung, wie auf dem Screenshot zu sehen. Unten die Prognose für die Windentwicklung in 2 Stunden und für morgen 14:00 Uhr.

Windprognose für 23:00

Windprognose für morgen Mittag

Montag, 23. August, 14:00 Uhr

Nur wenige Meilen bis zum Wind … Während die Führungsgruppe teilweise 12 kn bei sehr gutem Wind läuft, macht die Soffio bei Schwachwind weiterhin nur etwas über 3 kn.

Die ersten Bilder vom Team noch vor dem Start.
Hier die Crew bei der “Bevorratung mit Lebensmitteln”:

…und noch ein paar Impressionen:

Montag, 23. August, 11:00 Uhr

Eine Nachricht von Bord der Soffio: Unsere Crew hat nicht nur seglerische sondern auch technischen Probleme zu bewältigen. Die Winddaten von der Mastspitze kommen nicht mehr am Navigationstisch an. Man kann die Windgeschwindigkeit also nur schätzen und damit ist es natürlich schwer, festzustellen, ob die Soffio für Windgeschwindigkeit und Richtung optimal getrimmt ist.

Die ersten Boot haben die Meerenge von Bonifacio bereits passiert. Die meisten von diesen Crews haben sich dabei durch die Inseln im Norden von Sardinien navigiert und nicht den breiten Seeweg genommen. Der is auch etwas länger und sicher ungünstiger bzgl. der Windrichtung.

Unsere Soffio nähert sich der Nordspitze Sardiniens. Der Wind auf der Ostseite von Sardinien hat schon deutlich abgenommen, so dass die Soffio nur noch 3,3 kn macht. Hoffen wir, dass bald die Zone des frischen Windes erreicht.


Sonntag, 22. August, 21:00

Der schwache Wind lässt die Flotte nur langsam voran kommen. Gegen 10:00 Uhr morgens machte die Soffio nur 2,7 kn Fahrt über Grund.

Windprognose für 10:00 Uhr
Windprognose für 18:00 Uhr

Hier nun die aktuellen Daten von ca. 21:00 Uhr. Dort, wo jetzt noch 8-9 kn Wind herrschen, wird morgen früh wieder Flaute sein. Man kann nur hoffen, das der Pulk dann bereits die Straße von Bonifacio erreicht haben wird, um weiterhin den unverzichtbaren Wind zu verspüren.

Windprognose für 22:00 Uhr um 21:00 Uhr
Windprognose für Sonntag, 10:00 Uhr um 21:00 Uhr (Position von 21:00 Uhr)

Es scheint mir jedoch sicher zu sein, das die Mehrheit der Crews sich für die Durchfahrt der Straße von Bonifacio auch bei Gegenwind entscheidet, denn auf der Westseite Korsikas ist wesentlich mehr Wind zu erwarten, als auf der Ostseite.

Das Windloch auf der Ostseite von Korsika wird wohl keine Crew dorthin locken
Windverhältnisse um Korsika morgen früh

Samstag, 21. August, 21:00

Die Regatta wurde gestartet und die Soffio war dabei!

Leider gibt es seit einiger Zeit keine Verbindung zur Crew an Bord. Deshalb leider keine ersten Details zum Start des Feldes selbst.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt befindet sich die Soffio mitten im Pulk etwas nordwestlich der Insel Ustica.

Der Wind wird bis zum Morgen sein Richtung ändern und kommt dann den Booten fast direkt entgegen. Außerdem wird er sich abschwächen. Da nahe der Küste von Sardinien der Wind fast ganz fehlt, könnte man mit einem Kurswechsel nach Nordwest rechnen.

Prognose für Samstag, 22:00 Uhr

Prognose für Sonntag, 10:00 Uhr

Jedoch ändert sich das Bild zum Sonntagachmittag hin komplett. Ein südlicher Wind frischt dann nahe unter der Küste auf und dafür wir er weiter draußen schwächer.

Windprognose für Sonntag, 16:00 Uhr
Windprognose für Sonntag, 22:00 Uhr

Warten wir ab, wie die Navigatoren der Crews reagieren werden …


Freitag, 20. August

Die Crew ist bereits vorgestern in Palermo angekommen. Die Soffio war vorher von Vereinsmitgliedern aus Sardinien nach Palermo überführt worden.

Dabei ist der technische Zustand der Soffio nochmals genau gecheckt worden. Wir hatten das Frühjahr genutzt, um notwendige Reparaturen durchzuführen und einige Verbesserungen anzubringen. Aber jeder Segler weiß, dass ständig kleine Reparaturen anfallen, wenn das Boot genutzt wird.

Die Crew hat sich bereits bei den Organisatoren angemeldet und im Hafen kam es natürlich auch schon zu Kontakten mit anderen Bootsbesatzungen, die ebenfalls morgen an den Start gehen wollen.

Übrigens!
Den Verlauf der Regatta kann man aktiv mit Hilfe der App “YB Races” (Android und iOS) verfolgen. Über den Bootsnamen wird die Soffio im Feld direkt identifizierbar sein.

Regattastart ! …. bald!

bei Palermo – Montecarlo

In der zweiten Augusthälfte findet eine der bekanntesten Mittelmeer-Regatten statt, welche gemeinsam von den Segelclubs “Circolo della Vela Sicilia” in Palermo und dem “Yacht Club de Monaco” unter Unterstützung des “Yacht Club Costa Smeralda” veranstaltet wird.

Die Regatta wird am 21. August in Palermo gestartet werden, über ca. 500 Seemeilen gehen und voraussichtlich bis zum 26. August andauern. Die Route quert das Tyrrhenische Meer, passiert die Straße von Bonifacio zwischen Sardinien und Korsika und führt entlang der korsischen Westküste hinauf nach Monaco. Alternativ kann auch die Ostroute entlang von Korsika gewählt werden. Dies erlaubt unterschiedliche Wetterstrategien und erhöht nochmals die Spannung auf der zweiten Hälfte der Strecke.

Segelroute der Regatta Palermo - Montcarlo
Regattaroute von Palermo nach Montecarlo über Bonifaccio

Eine gemeinsame Crew aus 6 Mitgliedern der Vereine Schotbruch e.V und SC Nordsaar e.V. werden mit der Vereinsjacht von Schotbruch – der “Soffio” / Segelnummer GER 7565 – an dieser Regatta teilnehmen.

In Kürze werden Neuigkeiten und Informationen von Bord der Soffio zeitnah hier veröffentlicht werden. Also schaut demnächst wieder vorbei!

Weitere Details zur aktuellen Regatta (nur auf italienisch oder englisch) sowie zur Geschichte sind auf der Veranstalterwebseite zu finden.

ROLEX MIDDLE SEA RACE erfolgreich beendet!

Am gestrigen Abend gegen 22:50 hat die Regattacrew mit Carsten, Jorg, Matti, Claus-Michael, Christine, Falk und Felix die 50. Ausgabe des RMSR mit unserer SOFFIO erfolgreich zu Ende gebracht.

Nachdem die Regatta zum große Teil unter Starkwindbedingungen stattfand, wartete kurz vor dem Ziel noch eine besondere Herausforderung auf die Crew. Die letzten 8 Meilen mussten in vollkommener Flaute zurückgelegt werden und somit zog sich der Zieleinlauf über mehrere Stunden hin und wurde zum Geduldsspiel.

Crew und Schiff sind nun gesund und wohlbehalten wieder in Malta.
Glückwunsch zum Erfolg und Abschluss der Regatta, welche auf Grund der Bedingungen nicht von allen Teilnehmern zu Ende gebracht wurde.
Danke für Euer Durchhaltevermögen und das Hochhalten der Schotbruch-Flagge!

RMSR-Kurs der SOFFIO

Die Soffio beim Rolex Middle Sea Race

Update, Donnerstag 14:00 direkt von Bord

Letzte Nacht war ein heißer Ritt am Wind bei 20kn. Dem Regattagroß fehlt ein  zweites Reff. Wir haben das Trysegel gesetzt. Trotzdem 8-9 kn FdW.
Jetzt ist das Ziel zum Greifen nahe. Im Hintergrund sieht man die Maltesische Schwesterinsel Gozo. Wir Steuern den Southern Comino Chanel an. Der Wind hat auf Ost gedreht. Wir müssen aufkreuzen. Der Sonnenschein versüßt uns die Warterei. Die Alkoholika blieben bisher unangetastet, aber heute Abend wird gefeiert. 

Update, Donnerstagmorgen 09:15 direkt von Bord

Der letzte Schenkel von Lampedusa nach Malta ist wie erwartet der härteste. Ordentlich Welle und zu viel und zu böiger Wind für unser Großsegel. Haben das Trysegel gesetzt.


Update, Mittwoch 22:00

Die Soffio hat die Südwestspitze von Lampedus umrundet. Der letzte der großen Wegepunkte nach Capo Passero, Straße von Messina, Stromboli, Isola di Favignana und Pantelleria ist somit erreicht und “abgehakt”. Nach einer kurzen Strecke entlang der Südküste kann ein direkter Halbwindkurs nach Malta eingeschlagen werden. Das Steuern erfordert dann nicht mehr die hohe Konzentration der letzten 36 Stunden.


Update, Mittwochmorgen

Passage von Pantelleria

Nach einer windigen Nacht ohne Großegel (hat leider nur eine Reffreihe) und reduziertem Vorsegel bereiten wir uns gerade auf die Passage von Pantelleria vor. Nicht ohne Rührei zum Frühstück natürlich. Hinter der Insel soll wieder der Sinnaker hoch. Also alles beim Alten.

 


Update Dienstag, 19:30, direkt von Bord

Segeln Kurs Süd nach Pantelleria und Lampedusa. Dann am Donnerstag weiter nach Osten zurück nach Malta.
Da wir auf jeden Fall ankommen wollen und nicht abbrechen, Segeln wir mit deutlich reduzierter Segelfläche. Auch Wahl der nördlichen Kursseite nach Stromboli hat sich gelohnt, da wir so zum Schluss einen schönen Bogen vor dem erfrischenden Wind her Segeln konnten. Andere Boote im Süden hatten es da schwerer.

An Bord daher prima Stimmung. Das Steinpilzrisotto ist in Arbeit…

Steuern in der Welle will gelernt sein


Update Dienstag 12:00, Bilder von Bord

Richtung Favignana, dem westlichsten Punkt von Sizilien

 

 

 

Groß geborgen. Wellenhöhe 3m. Nur noch Sonnenschüsse. Lassen uns von der G3 ziehen.

 

 

Am späten Vormittag passieren wir die Isola di Ustica auf unserem Luvbogen. Wenn die Taktik aufgeht, bringt uns das noch ein paar Plätze. Wir sind sehr gespannt.
Wind: 20 kn raumschots.
Welle: 2 m
Crew: gut drauf

Update Dienstagmorgen

abziehendes Gewitter am Dienstagmorgen

Der küstenfernere Kurs, den die Soffio nach der Rundung vom Stromboli gestern genommen hatte, scheint sich über Nacht ausgezahlt zu haben. Gestern sah es nach den Windprognosen eher schlechter aus, da das Zentrum des Tiefs durchs thyrrenische Meer südwestlich zog und damit die Winde dort schwächer vorhergesagt wurden. Heute morgen wird dagegen Schwachwind in Küstennähe und eine gute Brise um die Soffio herum angezeigt. Unsere Crew konnte auch wieder aufschließen. Also hat sich die Entscheidung des Navigators als richtig erwiesen und die westlich Spitze von Sizilien ist ohne weitere Wenden bzw. Halsen im direkten Weg zu erreichen.


Update Montagvormittag, direkt von Bord

Nach einer nächtlichen Rauschefahrt durch die Straße von Messina mit anschließender Gewitterdusche steuern wir auf den Stromboli zu. Hinter uns der schneebedeckte Etna.

Blick auf den Etna

Nach dem Gewitter

Blick auf den Stromboli


Update, Mitternacht, direkt von Bord

Die Besatzung der Soffio ist ganz zufrieden mit dem heutigen Sonntag. Hatten letzte Nacht unter Land gut aufgeholt und am Morgen Besuch von 2 neugierigen Delfinen. Dann im Tagesverlauf Fortsetzung unter Spinnaker. Abends Gewitter und Sonntagsbraten. Nach kurzer Rauschefahrt in die Straße von Messina hinein steht der Spinnaker schon wieder. Um uns jede Menge anderer Segler, die auch hin und her Halsen.


Update Sonntagnachmittag, direkt von Bord

Team Tigress auf der Emily – eine Elan 450 – kreuzt gerade das Heckwasser von Soffio östlich der sizilianischen Stadt Augusta.
Der Motorschaden wurde erfolgreich repariert und die Batterien laden wieder !


Eine halbe Stunde vor Start fiel die Maschine aus. Ließ sich nicht mehr starten. Start somit verpatzt und dann zunächst keinen vernünftigen Trimm hinbekommen. Aber alles im grünen Bereich. Der Bordingenieur hat in der Flaute vor Syracus die Maschine repariert. Die Konkurrenz wird gerade ausgebootet, es gibt Kaffee und Kuchen. Leider sieht man den Etna nicht, von Wolken verhangen.
Grüße von der Soffio


Update Sonntag, 12:00, direkt von Bord

Soffio hat über Nacht durch den küstennahen Kurs gut aufholen können. Hatten gerade Walross 4 aus Berlin querab.
Nach Rühreifrühstück reparieren wir gerade die Maschine, um wieder Strom machen zu können. Der Ausfall hatte uns auf dem Weg zum Startgebiet böse überrascht.
Stimmung ist gut.
Sonne scheint.
Spi steht.

Position am Sonntagmittag


Update Samstag, 23:35

Direkt von Bord:

Soffio hat die Südküste von Sizilien erreicht. Nach Wende und Segelwechsel auf Genua 1 liegt Kurs Capo Passero an der Südostecke der Insel an. Das neuste Wetterrouting sagt Ankunft Malta für Donnerstagnachmittag voraus.


Update Samstag, 20:45

Der Start scheint wie vorgesehen verlaufen zu sein. Bis Capo Passero handelte es sich um einen harten Am-Wind-Kurs, bei dem man immer die richtige Balance zwischen Höhe und Geschwindigkeit finden muss. Wie der aktuelle Tracker zeigt, hat der ganze Pulk gerade eine Wende vollzogen, um Capo Passero runden zu können. Die Soffio ist mit in diesem Pulk.

Hier noch die aktuellen Windbedingungen: Auf dem Weg in die Straße von Messina wird der Wind immer weiter abnehmen. Letztendlich wird man in der Meerenge und wahrscheinlich auch später eine nur ganz schwache Brise verspüren, welche wahrscheinlich auch teilweise zur Flaute mutieren wird. Lassen wir uns über die Auswirkungen auf den Pulk überraschen.

Windprognose für die Nacht


Die Wetterbedingungen zum Start:
Sonnig, 15 kn von Ostnordost, später abnehmend und drehend auf Nord

Soffio auf dem Weg zum Start


… und eine direkte Meldung von der Crew an Bord

Nach mehreren arbeitsreichen Tagen auf Malta fühlt die Schotbruch-Regattacrew sich und SOFFIO gut vorbereitet auf die kommenden Herausforderungen. Dank neuer Mastschiene für Trysegel, zweiter manueller Bilgepumpe und anderen zusätzlichen Maßnahmen haben wir den Sicherheitscheck durch die Regattaleitung mit Bravour bestanden. Am letzten Tag vor dem Start stand ein intensives Segeltest- und Manövertraining auf dem Programm. Beides verlief bei nur noch 1.5 m Dünung vor Valetta zur vollsten Zufriedenheit der Crew. Nach dem letzten Wetterrouting werden schwach windige Bedingungen in der Strasse von Messina erwartet. In Anbetracht dieser Herausforderung und dem gewichtsoptimierten Ernährungsplan haben sich die Schotbrüchigen noch einmal mit Pizza und Rotwein gestärkt. Morgen 11.20 fällt dann der Startschuss. Berichte folgen. Für die Zwischenzeit gibt’s Neuigkeiten auf der Regattahomepage und den Fleettracker Yellow Brick.

Update Samstag 09:20

Die Schotbruch-Crew ist natürlich schon ein paar Tage vor dem Start nach Malta gereist. Es gab noch einiges zu tun und zu richten, um die Soffio optimal auf die Wettfahrt vorzubereiten. Hier ein paar erste Eindrücke von Malta während der Tage davor.

Malta Vorbereitungen 1
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Update Samstag 08:40

Laut einem Hinweis eines Segelfreundes kann man den Verlauf der Regatta sehr gut und live auf YB Races im Webbrowser bzw. der dazugehörigen App auf dem Smartphone verfolgen. Der “Race Course” wird dort schon mal  angezeigt …


Morgen ist es soweit!
Um 11:00 Uhr starten die zahlreichen Segeljachten  zur Jubiläumsregatta!

Wie kann man den Verlauf der Regatta verfolgen?

Natürlich ist die offizielle Webseite des RMSR die erste Anlaufstelle.
Leider bietet diese keinen direkten Yacht Tracker an. Ich hoffe, das sich die Position der Soffio und vieler anderer Jachten über AIS verfolgen lässt, z.B. bei MarineTraffic.com oder alternativ bei vesselfinder.com (Tipp: unter den Foto auf “Track” klicken).

Hier beispielhaft der Trainingsschlag der Soffio am heutigen Tag auf Vesselfinder …

… dass die anderen Crews sich auch vorbereiten, sieht man auf MarineTraffic

Demnächst aktuelle Nachrichten von Bord.

Die Spannung steigt … vor der Regatta!

Nur noch wenige Tage und eine Crew aus Vereinsmitgliedern wird nach Malta reisen um bei der Jubiläumsregatta “Rollex Middle Sea Race 2018” dabei zu sein. Diese hochkarätige Wettfahrt wird seit 50 Jahren vom Royal Malta Yacht Club veranstaltet. Es ist schon fast ein Jahr her, dass die Idee dazu geboren wurde und sich einige “Schotbrüchige” bereit fanden, diese Herausforderung anzunehmen. Andere Crews haben unsere Vereinsjacht – die Soffio – im Spätsommer bis nach Malta gebracht und hier übernimmt sie nun bald die Regattacrew. Unter bisher 149 Booten ist unsere Soffio nach ORC gemeldet.

Der Regattakurs startet und endet vor Valletta auf Malta. Das erste Ziel ist Capo Passero, die Südostspitze Siziliens. Danach geht es durch die Straße von Messina zum nördlichsten Wendepunkt der Regatta, zum Stromboli. Von dort wendet sich der Kurs Richtung Westsüdwest zu Insel Favignana vor der Westspitze Siziliens. Man könnte vermuten, dass von dort stracks wieder auf Malta zugehalten würde. Aber gefehlt! Die beiden Inseln Pantelleria und Lampedusa müssen vorher auf der Backbordseite liegen geblieben sein, bevor man den Kurs direkt auf Malta absetzen kann.

Kurs des Rollex Middle Sea Races mit allen Wendemarken

Wir werden alle Interessierten auf dem Laufenden halten.
Schaut wieder rein !

Eine Regatta – 100 Meilen – Ein Wochenende

 

 

Der Start zur Wettfahrt nach Süden in Richtung der Insel Montecristo wird vor Piombino sein. Ich bringe die Soffio von Elba zum Festland in die Marina von Salivoli (sehr gute Infrastruktur), verabschiede meine Crew am Freitagmorgen und verbringe die Zeit bis zur Ankunft der anderen Regattacrewmitglieder mit der Beschaffung des Proviants. Eigentlich nicht so viel für ein Wochenende, jedoch verflucht man das spezifische Gewicht von Wasser und anderer Flüssigkeiten, wenn man es einen knappen Kilometer auf dem Rücken heranschleppen darf. Trotzdem ist der Wasservorrat nicht üppig ausgefallen und der Navigator moniert später, dass ohne Grappa ja gar nicht geht.

Als Skipper Carsten mit Katharina, Claus-Michael, Tobias und Dirk eintreffen, wird nicht lange geredet sondern kurzerhand die mitgebrachte Regattabesegelung  angeschlagen. Wir wollen schließlich noch an diesem Freitagabend einmal kurz raus, denn bisher hatte niemand von uns diese Segel je am Mast gesehen, geschweige denn Erfahrungen mit ihnen sammeln können. Ein unerwartetes Problemchen generieren die Segellatten des abgenommenen Dracon-Groß: Wo verstaut man nur solch lange Dinger, die wirklich die gesamte Tuchtiefe einnehmen? Unter Deck ist selbst der Salon nicht nur ein wenig sondern reichlich zu kurz. Nach kurzer Suche verbleibt ein einziger geeigneter Ort an Bord: die  das Deck begrenzenden Kante, welche bei einer Grand Soleil 40 zum Glück etwas höher ist, als die Latten breit sind. Mit etwas Tape hält dies für ein paar Tage.
Bei leichtem Wind und einsetzenden Nieselregen prüfen wir, ob die Kevlar-Folien-Segel in Ordnung sind, legen alle Leinen zurecht und verspäteten uns dabei etwas zur abendlichen Begrüßung der Crews. Aber wir kommen noch rechtzeitig für das Gemeinschaftsfoto aller Skipper und Navigatoren. Das Stehbuffet leidet etwas unter dem stärker werdenden Regen, aber es schmeckt uns trotzdem!

Am Morgen ist noch viel zu erledigen, aber Dank später Startzeit schaffen wir alle Vorbereitungen und segeln in den vorhergesagten sonnigen Tag. … Stimmt so nicht! Vor dem Start stecken alle Boote in einer Nebelbank. Der Wind kommt wie erwartet schwach (3-5 kn) aus Südost. Dieser löst den Nebel aber doch noch rechtzeitig auf. Dann kommt das Startsignal. Aber wo war die Vorankündigung? Später stellte sich heraus, das die gegriffene Handfunke Macken hat und zwar sendet, aber nicht empfängt und so kreuzen wir folgerichtig die Startlinie nicht in der Führungsgruppe, können jedoch sehen, dass auf der Steuerbordseite mehr Wind ist und uns so wieder schnell ins Mittelfeld vorschieben.
Beim traditionellen Am-Wind-Startkurs sind wir mit unserer neuen Besegelung sehr zufrieden: die Segel zeigen gutes Profil, reagieren deutlich auf Trimmanstrengungen und so bleibt wir gut im Rennen.

An der Südostspitze von Elba wird der Kurs auf die Isola di Pianosa abgesetzt. Diejenigen unter Euch, die die Gegend kennen oder eben mal auf der Karte nachgesehen haben, werden sich wundern, wie dies zu einer Umrundung vom Montecristo passen soll. Und nein, die Organisatoren lassen das Feld keine Acht um die Inseln fahren. Wegen der Schwachwindprognose wurde der Kurs verkürzt, damit am Sonntag wirklich alle rechtzeitig zum großen Abendessen in San Vincenzo sein werden … oder am Montagmorgen wieder auf Arbeit, je nach dem, wo jeder so seine Präferenzen hat.
Jedenfalls beginnt jetzt die Überlegung, welches der unbekannten Segel wohl das richtige ist. Eigentlich ein guter Kurs für das Code 0, aber auch für den Gennaker sollte die Richtung zum Wind schon passen und der hat mehr Fläche. Also Gennaker gesetzt und ein Crewmitglied an die Luvschot delegiert, damit das Segel immer optimal gefahren wird.

Wie bei allen anderen ringsum steht der Gennaker bei dem leichten Wind nicht immer stabil. Also alles soweit gut? … Irgendwie nicht … Die Silhouetten vor uns werden langsam kleiner und schmaler und die hinter uns größer und deutlicher. Warum nur? Allen Trimmversuchen zum Trotz ändert sich daran nichts. Schließlich geben wir auf, nehmen den Gennaker runter und setzen stattdessen das Code 0. Unglaublich, aber wir laufen sehr bald einen ganzen Knoten schneller, obwohl sich sonst an den Bedingungen nichts geändert hat!  So zahlt man Leergeld, wenn man seine Ausrüstung noch nicht kennt.

Noch später zum Abend hin schwächt sich der Wind weiter ab. Eine Flaute bleibt uns zwar erspart, aber mehr als 3 kn Fahrt sind vorerst nicht drin. Als ich am Ende der Nacht von meiner Matratzenhorchschicht ans Deck komme, hat er doch wieder zugenommen und bläst schließlich ziemlich konstant mit ca. 6 kn aus Nordwest. Dies bedeutet Am-Wind-Kurs ohne Kreuz und für uns die Gelegenheit, wieder die große Genua auszupacken. Das Boot läuft gut. Die Nacht ist klar und wir stecken mitten im langgezogenen Feld, wie die Positionslampen um uns herum und die sporadischen angeleuchteten Segel verraten. Der leichte, aber beständig nach Nordost drehende Wind  erfordert jedoch unsere Aufmerksamkeit für den Nachtrimm, denn die anderen Teams versuchen ebenfalls alles aus Ihrem Material herauszuholen. Deshalb suchen auch wir immer wieder die Strömungsfäden an den Segeln mit der Stirnlampe.

Der Kurs endet wie er begonnen hat mit einer Kreuz. Schließlich ertönt für uns am Sonntagmorgen um 08:31 das Zieleinlaufsignal nachdem wir die aufblasbare Zieltonne bei Einbiegen zünftig “gerempelt” haben. AIS hat uns immer über den Platz in unserer Gruppe auf dem Laufenden gehalten (unseren zugeteilten Regattatracker konnten wir selbst nicht sehen bzw. sendete er nicht korrekt). Nach gesegelter Zeit werden wir Zehnte, nach berechneter dann Elfte in unserer Gruppe von 17 Jachten. Ohne Vorwissen über das Verhalten unserer neuen Soffio und der spezifischen örtlichen meteorologischen Eigenheiten sind wir mit diesem Ergebnis durchaus zufrieden.

Zeitgleich zur Regatta finden in San Vincenzo – dem Zielort – noch andere Veranstaltungen statt: Ein Oldtimertreffen der Autoliebhaber und auch noch weitere Wettbewerbe in Tauchen und Seefischen. Dementsprechend gut besucht ist die Fußgängerzone, welche gleich hinter der ersten Häuserreihe am Hafen liegt und der Yachthafen selbst wird aus mehreren Quellen mit Musik versorgt. Die Organisatoren der Regatta betreiben mehr Aufwand, als man so im Durchschnitt im Ostseeraum gewöhnt ist. Neben der Übertragung der Siegerehrung auf einer großen Leinwand erwartet uns unter Zeltdächern ein 5-Gänge-Menü bei guter Musik und einer Endlosschleife der in den letzten 2 Tagen geschossenen Videos und Fotos auf der Riesenleinwand. Als einzige ausländischen Teilnehmer erhalten wir sogar einen Ehrenpreis und damit verbunden sind Wünsche auf wiederholte Teilnahmen in den Folgejahren. Überhaupt suchen die Organisatoren und Vertreter der örtlichen Segelklubs den Kontakt und das Gespräch. Damit fühlt man sich natürlich sehr wohl!

… und ich denke, wir werden wiederkommen, uns wieder seglerisch messen und dabei wiederum die italienische Gastfreundschaft genießen.

Mast- und Schotbruch !

Schotbruch ist dabei!

Weiteres unter http://www.la100dimontecristo.com

 

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