Verein zur Förderung des Segelsports e.V.

Monat: November 2017

Adventstreff

Liebe Schotbrüchige, liebe Freunde des Segelsports,

wie schon angekündigt, wollen wir unseren Advents-Seglertreff mal wieder in einem etwas anderen Rahmen durchführen. Der Eine oder Andere wird sich sicherlich noch an die legendären Treffen in der Adventszeit zum Wildschweingrillen erinnern können. Genau an diese Tradition wollen wir in diesem Jahr anknüpfen!

Wir werden uns am Sonnabend, dem 09.12.2017 zur Nachmittagszeit in Dresden, Bautzner Str. 120 treffen. Dazu wird uns unser Vereinsmitglied Martin W. teilweise die Räumlichkeiten seiner Firma WIP mit Terrasse und Garten zur Verfügung stellen. Danke an Martin schon mal dafür.
Mit Blick auf die Elbe bei Lagerfeuer, Glühwein und Wildschwein am Spieß wollen wir ein paar angenehme Stunden verbringen.

Wir Dresdner würden uns natürlich freuen, wenn auch die „Auswärtigen“ (aus Berlin, Weimar, Leipzig usw.) den Weg zu uns finden. Außerdem ist ja so ein Wildschwein nicht ganz klein, da werden schon einige satt davon.
Für alle die es noch nicht getan haben: Bitte meldet Euch an, gerne auch mit Verwandten, Bekannten und Interessenten!

Der Vorstand
schotbruch e.V.

 

Ausbildungstörn mit Schotbruch

Nachdem ich im August 2016 die SKS-Theorieprüfung bestanden hatte, war mein Ziel für 2017 klar: die praktische SKS-Prüfung abzulegen.
Um die notwendigen praktischen Kenntnisse zu erwerben, entschied ich mich, den Kontakt zu einem Segelverein zu suchen und bin mit Schotbruch sogar in meiner Heimatstadt fündig geworden. Der Verein bot mir die Gelegenheit, als Gast an einem 8-Tages-Törn im Revier Pisa – Capraja – Elba – Piombino am Bord der „Soffio“, dem Vereinsschiff des „Schotbruch e.V.“, teilzunehmen. Die Grand Soleil 40 unter Führung des erfahrenen Skippers Michael war mit 4 aktiven Seglern und einem weiteren Gast belegt, so dass für mich reichlich Gelegenheit bestand, Manöver zu fahren, seemannschaftliche Fertigkeiten zu üben und zu navigieren.
Besonders eindrucksvoll und lehrreich war für mich, das Verhalten der Yacht bei 5 Windstärken querab und 1,5 m Welle auf der Überfahrt vom italienischen Festland nach Capraja zu erleben. Ich stand ca. 80% des Törns selbst am Steuer und konnte hautnah erfahren, dass mit zu viel Segelfläche das Boot schlechter zu kontrollieren ist, als mit angemessen gerefftem Tuch. Ich war in drei Böen, trotz Ruder hart auf steuerbord, nicht in der Lage, das Aufschießen in den Wind nach backbord zu vermeiden. Erst als wir mit dem ersten und später sogar mit dem zweiten  Reff im Groß segelten, war sinnvolles Steuern möglich.
Die ausgiebig geübten Manöver, u.a. Wenden, Halsen, Mann-über-Bord, Drehen auf dem Teller, An- und Ablegen waren ein sehr gutes Training für die SKS Prüfung, die ich dann auch im September 2017 ohne Probleme bestand (siehe auch die Tracks weiter unten).
Der Törn war von der seglerischen Ausbildung her anspruchsvoll und im menschlichen Miteinander sehr angenehm, so dass ich gerne auf ihn zurückblicke und mich auch seit kurzem als frischgebackenes Mitglied beim Verein Schotbruch einbringe.

Andreas, November 2017


Am zweiten Segeltag wurden bei wenig Wind zum Training viele Manöver gefahren …
… von einfachen Wenden und Halsen bis zum MoB
… natürlich mit Manöverkritik, um immer besser zu werden

Weitere intensive Manöverübungen bei nun 4 Windstärken und voller Besegelung vor Portferreaio …
… nichts schlimmes, aber einen Tick fordernder als zuvor
… die wilden Hafenkringel von den vielen An- und Ablegemanövern wurden leider nicht aufgezeichnet

Da am letzten Tag der Schlag recht kurz, der Tag noch jung und der Wind frisch war, bekam der SKS-Aspirant den Auftrag …
… uns sauber um das Inselchen zu navigieren
… Zickzackkurs – Ausweichen der vielen Fähren

Blaues Wunder reloaded

Aktualisierung

13.11.2017 2100:
Unglaublich. Auch wenn die Distanz von Jörg Riechers, dem einzigen deutschen Teilnehmer in der Proto Klasse des Mini-Transat 2017, auf den Führenden Ian Lipinski immer noch 70 Seemeilen beträgt (siehe Screenshot) und dies in Anbetracht der verbleibenden Distanz zum Ziel von 237 Seemeilen unaufholbar scheint, so ist das doch eine unglaubliche Leistung. Jörg wäre der erste Allemanne auf dem Treppchen bei dieser legendären, französisch dominierten Transatlantik Regatta auf rasenden Schwestern unseres ehemaligen Blauen Wunders. In den letzten Tagen konnten wir verfolgen, wie sich die ungewöhnliche Wettertaktik von Jörg ausgezahlt hat. Normalerweise hält man sich eher von den Rossbreiten fern und es gilt „west is best“. Aber eben nicht diesmal. Für die letzten Seemeilen heisst es jetzt nur noch Daumendrücken. Der Vorsprung auf Platz 3 von gut 90 Meilen sollte ein ausreichendes Polster darstellen.
Mast & Schotbruch!

Aktualisierung

10.11.2017 1500:
Die Taktik des einzigen deutschen Teilnehmers in der Prototypen-Klasse der Mini-Transat 2017, Jörg Riechers, scheint aufzugehen. Durch seinen südlicheren Kurs, mit dem er sich in den letzten drei Tagen vom Hauptfeld Richtung Äquator abgesetzt hat, konnte er ordentlich aufholen. Nun liegt er schon gleichauf mit dem Zweitplatzierten und segelt bei mehr Wind im Süden im Durchschnitt höhere Geschwindigkeiten. Für die nächsten Tage ist eine leichte Rückdrehung des Windes entgegen dem Uhrzeigersinn zu erwarten. Diese sollte ihn weiter bevorteilen, da er dann unter Spi nach der Halse einen direkteren Kurs zum Ziel vor der Karibikinsel Martinique anlegen kann.
Aber ob das reicht, um sich Platz 2 zu sichern oder gar den satte 150 Seemeilen in Führung liegenden Ersten einzuholen steht in den Sternen. Dichter am Äquator muss er zum einen eine etwas längere Strecke zurücklegen. Hinzu kommt, dass das Wetter dort weniger stabil sein soll. Wir dürfen weiter gespannt sein.

http://www.minitransat.fr/en/follow-race/cartography


08.11.2017 2100:
Nach erst 7 Tagen seit dem Start von Gran Canaria haben die meisten Minis die Kapverden bereits passiert. In der Gruppe der Prototypen segeln nun alle Kurs West in Richtung Karibik, bis auf zwei Pechvögel – einer musste aufgeben, der andere schlägt sich entlang der afrikanischen Küste weiter durch. Von den anfangs 2940 Seemeilen liegen für Ian Lipinksi an der Spitze des Feldes bereits stolze 1750 im Kielwasser und nur ca. 1200 sm bleiben noch zu segeln.
Der deutsche Teilnehmer in dieser Gruppe, Jörg Riechers, liegt weiterhin auf einem sehr vielversprechenden dritten Platz mit rechnerisch nur 115 sm Rückstand auf den Erstplatzierten. Anders als das Gros des Feldes hat sich Jörg mit seiner Lillienthal aber für einen deutlich südlicheren Kurs entschieden (siehe Screenshot unten). Wir dürfen gespannt sein, ob sich das auszahlt. Zumindest hat er schönste Segelbedingungen mit aktuell 12 Knoten Wind aus Ost bei 10 Knoten Fahrt nach WSW. Weiter nördlich dürfte es laut Vorhersage momentan noch etwas stärker wehen. Aber die Vorhersage verspricht für die nächsten Tage frischen Wind knapp über den Doldrums – will er dort hin und unter dem Führenden durchschlüpfen?


Wer erinnert sich noch an unser schickes Zweitboot?

Die 6 Meter fünfzig lange First 211 „Blaues Wunder“ nannten wir für immerhin fünf Jahre unser eigen und haben damit binnen wie buten einige kleine Abenteuer erlebt. Auch einigen unserer Jüngsten sind auf der „bw“ die ersten Seebeine gewachsen. Dank des auf immerhin 1,80m Tiefgang schwenkenden Kiels und eines stolzen Breiten-zu-Längen Verhältnisses von mehr als 1:2,5 strotzte unser Blaues Wunder dabei vor wohltuender Stabilität. Aber wer von uns wusste, dass dies nicht zuletzt auf die Konstruktionsprinzipien der „Classe Mini“ zurückgeht – jene fliegenden Untertassen von gerade einmal 6,50m Länge, die auch diesen Herbst wieder über den Atlantik geprügelt werden? Inzwischen schwenkt der Kiel aber zur Seite und die Segelfläche ähnelt eher der von unser 40-Fuß Grand Soleil SOFFIO.

Am 1. November begaben sich eben diese Minis wieder zum großen Sprung über den Atlantik von Gran Canaria zum Ziel vor Martinique, aka La Grand Traversee. Tatsächlich gestartet sind 24 verrückte Einhandsegler in der offenen Proto-Klasse und weitere 55 nicht ganz so Verrückte auf den Serienbooten

Derzeit auf einem beachtlichen Platz in der Proto-Klasse liegt der Deutsche Jörg Riechers mit einem prickelndem Durchschnittsspeed von 12.8 Knoten. Nach ähnlichen Geschwindigkeiten auf unserer TX beim Baltic Sprint Cup 2008 mussten wir in Karlskrona erst einmal ein paar Nieten am Mast ersetzen … und das bei 12 statt 6.5m Länge.

Verfolgt seine weitere Reise hier: http://www.minitransat.fr/en/follow-race/cartography

 

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