Familientörn 2021
Elba – Korsika – Sardinien

Zum vierten Mal haben wir uns in diesem Sommer in das Abenteuer Familiensegeln gestürzt. Skipper Andreas hatte schon im Frühling einen wunderbaren Törn geplant, so dass unsere Vorfreude mit näher rückendem Sommer stieg. Wir – das sind seine Frau, der große Sohn plus Freundin und die beiden Kinder.

Um es gleich am Anfang zu erwähnen: von Corona haben wir, wie schon im vergangenen Jahr auf Sizilien und Malta, so gut wie nichts gespürt. Masken beim Einkaufen und in einigen Marina-Offices plus Kontrolle der Zertifikate vor Abflug – das war es.

Los ging‘s am 23. Juli in der Nautica180 in Pisa, wo wir voller Freude die Soffio wiedergesehen haben. Der im Ort gelegene Supermarkt (Conad) ist sehr gut sortiert, so dass wir gleich einen großen Vorrat einkaufen und am 24. Juli ablegen konnten.

Schon auf dem Schlag nach Cecina ging es gut voran, da der Wind bald auffrischte. Er sollte in diesem Urlaub kaum von unserer Seite weichen…Bei über 20 Knoten Wind haben wir zwei Nächte in der sehr gepflegten Marina di Cecina gelegen und tagsüber die bei einheimischen Touristen beliebte Stadt und die Strände erkundet. Die Brandung am Ufer war eindrucksvoll – ein kleines Badeabenteuer. Der Strand gleich neben der Marina war weniger besucht und sehr angenehm. Der Strand in der Stadt ist eher typisch italienisch – voll mit Liegen, Sonnenschirmen und kleinen hübschen Büdchen.

ELBA

Unsere Überfahrt nach Elba war bei bis zu 27kn Wind aus Süd und ca. 1,5m Welle eine Herausforderung für die Crew. Wir fuhren ca. die halbe Strecke nur mit dem Groß/Reff2. Die letzten 5sm bis Elba wollten wir mit direkten Kurs aufs Ziel gegen den Wind motoren, mussten aber feststellen, dass wir so nur ca. 1kn FüG machten. Lief der Motor nicht mit voller Leistung? Wir mussten die letzten Seemeilen bis zum Windschatten vor Elba gegen den Wind unter Motor kreuzen!

Erschöpft, aber glücklich kamen wir im Golfo di Viticcio an, wo bereits einige andere Segelbote lagen. Über Nacht legte sich der Wind und unsere herrlichen Tage von Elba begannen. Ein Tauchgang löste das Rätsel der fehlenden Motorleistung – ein Muschelbelag von einem knappen Zentimeter Dicke hatte sich auf dem Propeller gebildet – vermutlich ein Effekt des Süßwassers im Arno in Pisa. Nach Beseitigung der Muscheln dreht der Motor wieder mit seiner Nenndrehzahl!

Wir genossen auch den Golfo della Biodola und machten einen Landgang. Besonders Scaglieri ist malerisch – sowohl vom Meer aus betrachtet als auch an Land. Mit dem frisch reparierten Dinghy (der neue Vergaser bringt es ;)) konnten wir bequem an Land fahren und das kleine Örtchen mit seinen Hügeln erkunden und in der Pizzeria „Taverna Die Pirati“ ungezwungen und lecker essen und dabei einen wunderbaren Sonnenuntergang betrachten.

Auch Marciana Marina empfing uns in voller Blüte und Schönheit. Die Marina selbst ist super gelegen und gepflegt. Der Ort hat viel Charme, vor allem, wenn am Abend die Livemusik erklingt. Wir waren mitgerissen und fühlten uns auch „ein bisschen italienisch“.

KORSIKA

Am 30. Juli zogen wir weiter nach Korsika. Trotz sehr guter Sprachkenntnisse ist es nicht möglich, dort in der Hochsaison einen Marinaplatz zu reservieren. Die Antwort auf die Bitte lautete beide Male: Segeln Sie früher los, dann kommen Sie rechtzeitig an und bekommen einen Platz…

Wir entschieden uns als Erstes, neben der Marina von Campoloro zu ankern, was problemlos geht. Der Campingplatz am Ufer ist sehr schön und strahlt am Abend eine dämmrige Gemütlichkeit aus. Tagsüber kommen die Kanufahrer, SUPs und Schwimmer vorbei und bestaunen das Segelboot.

Die schöne Marina di Solenzara mit typischem See hinter der Mole, der nur durch ein paar Meter Strand vom Meer getrennt ist, hatte es dann doch in sich. Da sich Ebbe und Flut sowie der Wind in der seichten Einfahrt bemerkbar machen, muss man die Gezeiten trotz des geringen Tidenhubs von 30cm bei Ein- und Ausfahrt berücksichtigen.

Der Ort ist touristisch erschlossen, hübsch und hat natürlich auch kulinarisch einiges zu bieten… Die besondere Mischung aus französisch-italienisch und Insel ist einfach lecker! Auch landschaftlich hat uns Korsika mit seinen wild-romantischen Küsten und seine Natürlichkeit sehr gut gefallen. Wir sind dann am 2. August um 6 Uhr (90 min nach Hochwasser) aufgebrochen, lagen noch eine Nacht in der Baie de San Ciprinu und segelten dann weiter nach Sardinien.

Sardinien

Unsere letzten Urlaubstage haben wir im wunderbaren Sardinien, um genauer zu sein, an der Costa Smeralda verbracht. Die sehr volle Bucht Cala G. Marino ganz im Norden haben wir nach einer Nacht verlassen und sind in den Golfo Pevero weitergesegelt.

Auch dort haben wir nach der kurzen Dinghy-Fahrt am Abend einen hübschen, weißen Strand und ein Stück bergauf die Pizzeria Salve gefunden. Man bekommt dort eine gute Pizza zu einem sehr fairen Preis, kann aber auch Hummer essen. Auf dem Parkplatz standen zwei Ferraris!

Unsere letzte Marina vor unserem Zielort Olbia war Marina die Portisco, wo die Soffio gegenüber vom Bougainville-Strauch einen tollen Platz nah an den Restaurants, Supermarkt und Bars hatte. Neben der Marina gibt es kleine Strände und tatsächlich schimmert der Sand golden in der Sonne. Es ist traumhaft! Das wissen auch viele mit großem Portemonnaie zu schätzen, denn in der Bucht genau vor der Marina haben wir mehr als 20 Megayachten gezählt. Einige mit Hubschrauber auf dem Deck. Milliarden lagen vor uns in der Bucht…

Unsere „Abschiedsbucht“ im Golfo Aranci, die Cala Sassari, hatte nach einem sonnigen entspannten Beginn mit ausgiebigen Bademöglichkeiten noch ordentlich Wind und Welle parat. An Land gibt es einen kleinen, lebhaften Strand mit Bars und reizvollen klitzekleinen Buchten.

Am 8. August hieß es dann: Auf nach Olbia, Bootsputz und den letzten Abend genießen.

Die Marina die Olbia ist gepflegt, sehr sauber und hat eine schöne Bar. Sie liegt ganz in der Nähe des Flughafens und damit etwas weiter vom Zentrum entfernt. Allerdings gibt es einen kostenlosen Shuttleservice, für den man sich im Marina-Office anmelden muss. Aber auch die Busverbindung in die Stadt funktioniert selbst an einem Sonntag sehr gut. Olbia war wohltuend normal nach der eher schicken Costa Smeralda und wir konnten einen entspannten Abend in der Stadt verbringen.

Der große Shuttle Bus fuhr uns am nächsten Morgen wie bestellt zum Flughafen.

Unser Fazit nach Familiensegeln an der Ostküste Sardiniens (2018), Sizilien und Liparische Inseln (2019) und Sizilien und Malta (2020): Schöner geht es kaum!

KG