Verein zur Förderung des Segelsports e.V.

Kategorie: Neuigkeiten

Eine Regatta – 100 Meilen – Ein Wochenende

 

 

Der Start zur Wettfahrt nach Süden in Richtung der Insel Montecristo wird vor Piombino sein. Ich bringe die Soffio von Elba zum Festland in die Marina von Salivoli (sehr gute Infrastruktur), verabschiede meine Crew am Freitagmorgen und verbringe die Zeit bis zur Ankunft der anderen Regattacrewmitglieder mit der Beschaffung des Proviants. Eigentlich nicht so viel für ein Wochenende, jedoch verflucht man das spezifische Gewicht von Wasser und anderer Flüssigkeiten, wenn man es einen knappen Kilometer auf dem Rücken heranschleppen darf. Trotzdem ist der Wasservorrat nicht üppig ausgefallen und der Navigator moniert später, dass ohne Grappa ja gar nicht geht.

Als Skipper Carsten mit Katharina, Claus-Michael, Tobias und Dirk eintreffen, wird nicht lange geredet sondern kurzerhand die mitgebrachte Regattabesegelung  angeschlagen. Wir wollen schließlich noch an diesem Freitagabend einmal kurz raus, denn bisher hatte niemand von uns diese Segel je am Mast gesehen, geschweige denn Erfahrungen mit ihnen sammeln können. Ein unerwartetes Problemchen generieren die Segellatten des abgenommenen Dracon-Groß: Wo verstaut man nur solch lange Dinger, die wirklich die gesamte Tuchtiefe einnehmen? Unter Deck ist selbst der Salon nicht nur ein wenig sondern reichlich zu kurz. Nach kurzer Suche verbleibt ein einziger geeigneter Ort an Bord: die  das Deck begrenzenden Kante, welche bei einer Grand Soleil 40 zum Glück etwas höher ist, als die Latten breit sind. Mit etwas Tape hält dies für ein paar Tage.
Bei leichtem Wind und einsetzenden Nieselregen prüfen wir, ob die Kevlar-Folien-Segel in Ordnung sind, legen alle Leinen zurecht und verspäteten uns dabei etwas zur abendlichen Begrüßung der Crews. Aber wir kommen noch rechtzeitig für das Gemeinschaftsfoto aller Skipper und Navigatoren. Das Stehbuffet leidet etwas unter dem stärker werdenden Regen, aber es schmeckt uns trotzdem!

Am Morgen ist noch viel zu erledigen, aber Dank später Startzeit schaffen wir alle Vorbereitungen und segeln in den vorhergesagten sonnigen Tag. … Stimmt so nicht! Vor dem Start stecken alle Boote in einer Nebelbank. Der Wind kommt wie erwartet schwach (3-5 kn) aus Südost. Dieser löst den Nebel aber doch noch rechtzeitig auf. Dann kommt das Startsignal. Aber wo war die Vorankündigung? Später stellte sich heraus, das die gegriffene Handfunke Macken hat und zwar sendet, aber nicht empfängt und so kreuzen wir folgerichtig die Startlinie nicht in der Führungsgruppe, können jedoch sehen, dass auf der Steuerbordseite mehr Wind ist und uns so wieder schnell ins Mittelfeld vorschieben.
Beim traditionellen Am-Wind-Startkurs sind wir mit unserer neuen Besegelung sehr zufrieden: die Segel zeigen gutes Profil, reagieren deutlich auf Trimmanstrengungen und so bleibt wir gut im Rennen.

An der Südostspitze von Elba wird der Kurs auf die Isola di Pianosa abgesetzt. Diejenigen unter Euch, die die Gegend kennen oder eben mal auf der Karte nachgesehen haben, werden sich wundern, wie dies zu einer Umrundung vom Montecristo passen soll. Und nein, die Organisatoren lassen das Feld keine Acht um die Inseln fahren. Wegen der Schwachwindprognose wurde der Kurs verkürzt, damit am Sonntag wirklich alle rechtzeitig zum großen Abendessen in San Vincenzo sein werden … oder am Montagmorgen wieder auf Arbeit, je nach dem, wo jeder so seine Präferenzen hat.
Jedenfalls beginnt jetzt die Überlegung, welches der unbekannten Segel wohl das richtige ist. Eigentlich ein guter Kurs für das Code 0, aber auch für den Gennaker sollte die Richtung zum Wind schon passen und der hat mehr Fläche. Also Gennaker gesetzt und ein Crewmitglied an die Luvschot delegiert, damit das Segel immer optimal gefahren wird.

Wie bei allen anderen ringsum steht der Gennaker bei dem leichten Wind nicht immer stabil. Also alles soweit gut? … Irgendwie nicht … Die Silhouetten vor uns werden langsam kleiner und schmaler und die hinter uns größer und deutlicher. Warum nur? Allen Trimmversuchen zum Trotz ändert sich daran nichts. Schließlich geben wir auf, nehmen den Gennaker runter und setzen stattdessen das Code 0. Unglaublich, aber wir laufen sehr bald einen ganzen Knoten schneller, obwohl sich sonst an den Bedingungen nichts geändert hat!  So zahlt man Leergeld, wenn man seine Ausrüstung noch nicht kennt.

Noch später zum Abend hin schwächt sich der Wind weiter ab. Eine Flaute bleibt uns zwar erspart, aber mehr als 3 kn Fahrt sind vorerst nicht drin. Als ich am Ende der Nacht von meiner Matratzenhorchschicht ans Deck komme, hat er doch wieder zugenommen und bläst schließlich ziemlich konstant mit ca. 6 kn aus Nordwest. Dies bedeutet Am-Wind-Kurs ohne Kreuz und für uns die Gelegenheit, wieder die große Genua auszupacken. Das Boot läuft gut. Die Nacht ist klar und wir stecken mitten im langgezogenen Feld, wie die Positionslampen um uns herum und die sporadischen angeleuchteten Segel verraten. Der leichte, aber beständig nach Nordost drehende Wind  erfordert jedoch unsere Aufmerksamkeit für den Nachtrimm, denn die anderen Teams versuchen ebenfalls alles aus Ihrem Material herauszuholen. Deshalb suchen auch wir immer wieder die Strömungsfäden an den Segeln mit der Stirnlampe.

Der Kurs endet wie er begonnen hat mit einer Kreuz. Schließlich ertönt für uns am Sonntagmorgen um 08:31 das Zieleinlaufsignal nachdem wir die aufblasbare Zieltonne bei Einbiegen zünftig “gerempelt” haben. AIS hat uns immer über den Platz in unserer Gruppe auf dem Laufenden gehalten (unseren zugeteilten Regattatracker konnten wir selbst nicht sehen bzw. sendete er nicht korrekt). Nach gesegelter Zeit werden wir Zehnte, nach berechneter dann Elfte in unserer Gruppe von 17 Jachten. Ohne Vorwissen über das Verhalten unserer neuen Soffio und der spezifischen örtlichen meteorologischen Eigenheiten sind wir mit diesem Ergebnis durchaus zufrieden.

Zeitgleich zur Regatta finden in San Vincenzo – dem Zielort – noch andere Veranstaltungen statt: Ein Oldtimertreffen der Autoliebhaber und auch noch weitere Wettbewerbe in Tauchen und Seefischen. Dementsprechend gut besucht ist die Fußgängerzone, welche gleich hinter der ersten Häuserreihe am Hafen liegt und der Yachthafen selbst wird aus mehreren Quellen mit Musik versorgt. Die Organisatoren der Regatta betreiben mehr Aufwand, als man so im Durchschnitt im Ostseeraum gewöhnt ist. Neben der Übertragung der Siegerehrung auf einer großen Leinwand erwartet uns unter Zeltdächern ein 5-Gänge-Menü bei guter Musik und einer Endlosschleife der in den letzten 2 Tagen geschossenen Videos und Fotos auf der Riesenleinwand. Als einzige ausländischen Teilnehmer erhalten wir sogar einen Ehrenpreis und damit verbunden sind Wünsche auf wiederholte Teilnahmen in den Folgejahren. Überhaupt suchen die Organisatoren und Vertreter der örtlichen Segelklubs den Kontakt und das Gespräch. Damit fühlt man sich natürlich sehr wohl!

… und ich denke, wir werden wiederkommen, uns wieder seglerisch messen und dabei wiederum die italienische Gastfreundschaft genießen.

Mast- und Schotbruch !

Schotbruch ist dabei!

Weiteres unter http://www.la100dimontecristo.com

 

Sommerhauptliegeplatz

Der Segelausschuss informiert:

Liebe Skipper, Liebe Segler,

für die Bootsübergaben von Mai bis September in Pisa (Arno) teilen wir allen Skippern und Seglern die Liegeplatz- und Befahrungssinformationen für die Marina mit:

Marina Nautica 180 S.r.l.:
Viale G.Dánnunzio, 224/A, 56128 Marina di Pisa (Pi) Italy
Tel. 0039 050 35572, Fax 0039 050 35572
E-Mail: info@nautica180.it, Web: www.nautica180.it

Alessandro (Inhaber),
Mobil 0039 348 4090018,
Sprachkenntnisse: Italienisch, Englisch, etwas Deutsch

Valerio (Mitarbeiter, immer vor Ort),
Telefon
0039 347 4502589
Sprachkenntnisse: nur
Italienisch

Mutter von Alessandro (Name noch unbekannt aber sehr nett),
Sprachkenntnisse: nur Italienisch

Wir bitten Euch ca. 2-3 Tage vor Eurer Ankunft um eine telefonische Anmeldung bei Alessandro. Wenn Ihr Eure Ankunftszeit mitteilt, wird Euch auch beim Anlegen geholfen.
Der Liegeplatz ist ca. 6m tief und liegt quer zur Flussrichtung an einem Stegausleger und ist mit Mooringleinen ausgestattet. Angelegt wird mit dem Heck zum Steg. Beim Verlassen bitte ausreichend viel Heckleine stecken.
Auf dem Marina-Gelände befindet sich jeweils getrennt für Damen und Herren eine Dusche und ein WC.
Die Marina ist ca. 1 Seemeile von der Arnomündung in Richtung Pisa Stadt entfernt.

Einkaufsmöglichkeiten in der direkten Nähe sind nicht vorhanden. Ihr könnt entweder mit dem Taxi oder dem Bus Linie 010 ca. 3-4 km nach Pisa fahren. Die Bushaltestelle an der Marina heist: V.Le D’Annunzio “Trinchetto”. Businfos findet Ihr hier: http://www.pisa.cttnord.it/GoogleTransit

Der Flughafen Pisa ist ebenso in ca. 30 min. per Bus oder in 10 min. per Taxi schnell erreichbar.

Die Arnomündung ist entsprechend der Hinweise durch Alessandro nur auf der nördlichen Seite befahrbar. Im Regelfall ist hier eine Tiefe von ca. 3m vorhanden. Der Grund ist nur Schlick und Sand, keine Steine. Bitte die Tiefe loten und die Kartenangaben (mit Tiefe und Datum) ergänzen!

Bei starkem Wellengang und Sturm aus West bitte nach Livorno ausweichen. Nicht in die “Marina di Pisa” an der Arno-Mündung, denn dann gibt es auch dort schwierige Bedingungen.

Der Segelausschuss wünscht Euch schöne Törns

 

Mitgliederversammlung am 09. April 2017

Liebe Vereinsmitglieder,

Am 09.04.2017 findet unsere diesjährige Mitgliederversammlung statt.

Datum: Sonntag, 09. April 2017
Einlass: 14:30 Uhr (Beginn 15:00 Uhr)
Veranstaltungsort: Wirtshaus Lindenschänke
Altmickten 1
01139 Dresden

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung lassen wir den Nachmittag bei einem Essen a la carte gemütlich ausklingen.

Die Einladungen zur Mitgliederversammlung wurden bereits an alle Mitglieder per Email verschickt. Sollte jemand die Einladung noch nicht erhalten haben, dann eventuell mal Spam-Ordner nach schauen oder uns bitte die aktuelle Email-Adresse mitteilen, falls sich bei euch was geändert hat.

Tagesordnung der Mitgliederversammlung 2017

1. Beschluss der Tagesordnung
2. Bericht des Vorstandes und des Beirates zum Geschäftsjahr 2016
3. Bericht des Kassenprüfers zum Jahresabschluss 2016
4. Genehmigung des Jahresabschlusses und Entlastung des Vorstandes für     das Geschäftsjahr 2016
5. Bestätigung der Beitragsordnung für 2017
6. Vorstellung des Haushaltsplanes 2017
7. Wahl des Kassenprüfers 2017
8. Vereinsaktivitäten 2017 und darüber hinaus, einschließlich Jubiläum 15 Jahre Schotbruch
9. Verschiedenes

Über zahlreiches Erscheinen und lebhafte Diskussion freut sich …

Der Vorstand
Mast- und Schotbruch!

Tips zur Anreise nach Piombino

Unsere Vereinsjacht liegt vorerst in der Marina di Salivoli von Piombino in der Toskana. Somit werden die ersten Törns der Saison dort starten und vielleicht auch dort enden. Selbst wenn die Übergabe auf Korsika oder Elba erfolgen sollte, ist Piombino DER Fährhafen der Region.

Wenn man sich für das Auto entscheiden sollte, leitet ein das Navigationsgerät bis zum Liegeplatz, aber wie sieht es mit anderen Verkehrsmitteln aus? Neben dem Auto kommt wahrscheinlich nur das Flugzeug in Frage und Piombino verfügt über keinen Flughafen überregionaler Bedeutung. In diesem Falle sind Bologna und Pisa die nächsten Städte mit guter Fluganbindung nach Deutschland, wobei Pisa wegen der größeren Nähe klar zu bevorzugen ist.

 

 

Von Pisa Centrale nach Piombino gibt es eine sehr gute Zugverbindung, welche täglich aller zwei Stunden bedient wird.
https://www.trainline.de/bahn/piombino/pisa
Die Kosten belaufen sich auf ca. 10,- €. Der Flughafen verfügt auch über einen Bahnhof, von dem man im Halbstundentakt(für ca. 2 €) zum Hauptbahnhof Pisa Centrale gelangt.
http://www.derreisefuehrer.com/italien/pisa-galileo-galilei-flughafen)
Leider liegt der Bahnhof am Ziel in Piombino nicht so günstig, als das die Marina mit Gepäck zu Fuß erreichbar wäre. Somit sind Kosten für ein Taxi einzuplanen.

Alternativ wäre ein Schuttlebus direkt ab Flughafen Pisa für ca. 65€ buchbar.
http://www.infoelba.net/ankommen-sich-fortbewegen/wie-man-ankommt/flugzeuge/fahrplan-minibus-elbafly/
Dieser Bus fährt sogar bis nach Portoferraio, dem Haupthafen der Insel Elba. Allerdings nicht so häufig, wie der Zug. Auch hier wird man am Fährhafen abgesetzt und muss für die Restdistanz ein Taxi nehmen.

Die Ratschläge für die andere Richtung unterscheiden sich nicht wirklich 😉

Schotbruch besitzt wieder eine Vereinsjacht !

Kurzbericht vom Kauf

Am Sonnabend sind die alten und neuen
Bootswarte gemeinsam gegen 11 Uhr von Schönefeld gestartet.
Geplant war eine Ankunft um 13 Uhr in Bologna und am Nachmittag die
Besichtigung von potenziellen Liegeplätzen an der toskanischen Küste.
Einen Termin hatten wir mit Tobias’ Hilfe in einer Marina am Arno bei
Pisa vereinbart.
Über den Alpen bemerkte zuerst Michael, dass der Flieger ungewöhnliche Kurven nahm. Kurz darauf wurden wir informiert, dass es wegen Sperrung des italienischen Luftraums aufgrund von Radarproblemen zurück geht und wenig später landeten wir im Schneesturm in Nürnberg. Zumindest der Terminplan für Samstag war damit gestorben.
Nach endlos erscheinender Warterei, die wir mit der Diskussion von
alternativen Reiseplänen aufgefüllt haben, ging es dann doch noch weiter. Nach Fahrt von Bologna im Mietwagen nach Piombino sind wir gleich auf die Suche nach einem passenden Restaurant gegangen. Nummer 3 hatte endlich einen Platz und an der Wand den Wimpel vom Yachtclub Marina di Salivoli – unserem Liegeplatz bis mindestens Ende April. Wir waren dann die letzten Gäste …

Marina di Salivoli von Piombino

Am Sonntag waren wir für 10 Uhr in der Marina mit dem bis dato
Noch-Eigner Alessandro verabredet, haben dann alle Segel und Unterlagen inspiziert, sind einen Probeschlag gesegelt, das Schiffchen mit neuen Achterleinen vertäut und uns noch einige Details zeigen lassen.
Einigkeit bestand auch dazu, dass wir den Stauraum (wie Kellerbox)
gegenüber vom Boot übernehmen sollten. Das geht so lange, wie wir noch
den Liegeplatz nutzen. Ich bin dann mit Alessandro in Richtung Lignano
aufgebrochen, während die neuen Bootswarte noch an Bord blieben. Sie wollten abends noch von Pisa nach Hause zurückfliegen, während ich mit Alessandro noch am nächsten Tag die vertraglichen Formalitäten erledigen würde. Am Abend habe ich noch den Kaufvertragsentwurf prüfen und mit Martin besprechen können, sowie Burkhard gebeten, die vorbereitete Versicherung auszulösen.

Am Montag 10 Uhr dann Notartermin in Lignano. Nach Berichtigung einiger Kleinigkeiten war es bald soweit. Laut italienischem Recht hat – so wurde mir erklärt – nur der Verkäufer wirklich zu unterschreiben. Der Käufer prüft den Vertrag vor Unterzeichnung und erklärt mündlich aber insbesondere durch Zahlung des Kaufpreises sein Einverständnis. Da der Erhalt des Kaufpreises komischerweise mit dem Kaufvertrag vom Verkäufer schon bestätigt wird, erhält der Käufer den unterzeichneten Kaufvertrag erst dann vom Notar, wenn der Zahlungseingang bestätigt ist.
Jedenfalls hat Martin die Überweisung am Montag morgen initiiert. Leider kam noch eine Sicherheitsüberprüfung dazwischen, so dass ich aufbrechen musste, bevor das Geld da war. Die Notarin wird uns den bei ihr hinterlegten und unterschriebenen Vertrag daher per Kurier zustellen.

Der beglaubigte Kaufvertrag

Unmittelbar nach Landung in Berlin klingelte das Telefon und Alessandro bestätigte, dass die Überweisung angekommen ist und der Vertrag (in deutsch und italienisch) mir hinterher reisen wird.

Carsten

Inzwischen sind alle Transaktionen gelaufen und der Verein hat den Vertrag – wie man oben sehen kann – sowie weitere Unterlagen zugesandt bekommen.

 

Die Vereinsmitglieder freuen sich auf die neue Jacht !

In wenigen Tagen werden alle notwendigen vertraglichen, notariellen und finanziellen Angelegenheiten geregelt sein und Schotbruch wird wieder über eine eigen Vereinsjacht verfügen können. Viele Vereinsmitglieder erwarten schon ganz ungeduldig eine erste Möglichkeit, die Erwerbung kennenlernen zu können und dies nicht nur auf Fotos.

Nach dem Verkauf der TemptationX im Sommer letzten Jahres hatte sich schon im frühen Herbst der Vorstand mit den Beiräten und interessierten Mitgliedern intensiv Gedanken um eine Ersatzanschaffung gemacht, um die Vereinsziele möglichst schon in der gesamten Saison 2017 und in bewährter Weise mit einer eigenen Segeljacht unterstützen zu können. Nachdem man sich in einem längeren Abstimmungsprozess über die Kerneigenschaften im Klaren geworden war, brachen dann im Oktober / November mehrere Bootsbesichtigungsteams von Dresden in Richtung Ostseeraum, nach Südengland in den Solent und nach Norditalien auf, um interessante Angebote aus zweiter Hand vor Ort zu begutachten. Man konzentrierte sich dabei – wenn auch nicht ausschließlich – auf zwei Bootstypen: Grand Soleil 40 bzw. Beneteau First 40.7. Beide Bootstypen schienen uns ein Gesamtoptimum hinsichtlich vieler verschiedener Anforderungen wie Crewgröße, Regattaeinsatz, Ausbildung und Heranführen von Kindern und Jugendlichen, Ausrüstung und – nicht zu vergessen – der Anschaffungskosten zu bieten. In einer Mitgliederversammlung stellten die einzelnen Teams ihre Ergebnisse und Empfehlungen vor. Verhinderte Mitglieder wurden per Email auf dem Laufenden gehalten. Letztendlich fiel die Entscheidung ziemlich eindeutig für eine italienische Grand Soleil 40.

Dies bedeutet automatisch, dass sich in diesem Jahr die seglerischen Aktivitäten des Vereins auf die italienische Mittelmeerküste fokussieren werden. Dennoch planen wir an einem guten Mix aus Regattateilnahmen, Ausbildungs-, Kinder- und Fahrtentörns. Einen ersten jedoch sicher bei weitem noch nicht endgültigen Entwurf des Törnplans kann man hier auch schon einsehen.

Galileo endlich aktiv – Warum interessiert uns das ?

Das Europäische Satellitennavigationssystem hat seine Anzahl aktiver Satelliten im Erdorbit auf nunmehr 11 erhöhen können. Leider viele Jahre später, als ursprünglich geplant. Aber warum soll uns Segler dies interessieren? GPS verrichtet doch gute Dienste seit vielen, vielen Jahren?

Weil Galileo Leistungsmerkmale aufweist, welche GPS nicht bietet und zwar auf dem Gebiet der Sicherheit auf See. Es fungiert als eine Art Upgrade zu dem Search and Rescue Services, welche das lang existierende COSPAS-SARSAT-System bietet. Galileo ist in der Lage, Notsignale viel schneller als dieses zu erfassen und automatisch weiterzuleiten. Außerdem erhält der Sender über Galileo eine Rückmeldung, ob sein Notsignal empfangen worden ist.
Deshalb sollten wir uns weiterhin für Galileo interessieren (siehe auch Artikel bei der GSA und in der Yacht)

Aber es existieren noch andere satellitengestützte Navigationssysteme neben GPS und Galileo: Das russische GLONASS-System wird schon von vielen Smartphones aktive ausgewertet (siehe Bild) und auch das Chinesische BeiDou ist schon lokal einsatzfähig. Selbst Indien holt mit Riesenschritten auf und hat vor kurzem den ersten Testsatelliten gestartet, sieht jedoch nur eine regionale Abdeckung vor (IRNSS).

Nachtrag zur Nordseewoche 2016

Saarländisch-Sächsische Crew zum vierten mal beim Pantaenius Skagen Race gut dabei

Sicher hat es was damit zu tun, dass Pfingsten in diesem Jahr kalendarisch sehr früh war – jedenfalls war es diesmal zur Nordseewoche ungewöhnlich kalt und auch durchaus windig. Trotzdem freuten sich Claus-Michael Lehr als Skipper mit Ehefrau Christine und Sohn Felix vom SC Nordsaar, sowie Ortwin Trux und Michael Wengerodt vom Dresdner Verein „Schotbruch“ schon seit der Planung im Oktober auf diese sportliche Herausforderung. Die Kooperation dieser beiden eher küstenfernen, aber trotzdem auch dem Hochseesegeln verschriebenen Clubs funktioniert sehr gut, denn heuer ging es bereits zum vierten mal gemeinsam an den Start der bekannten deutschen Hochseeregatta. Verstärkt wurde die Crew durch Peter und Timo Hegemann vom Berliner SC Oberspree, also auch nicht direkt von der „Waterkant“.

PRS-2016-Bild26

Nachdem das langjährige Vereinsboot „Temptation X“ (X-119) aufgrund einer Havarie im letzten Sommer leider nicht mehr zur Verfügung stand, musste zunächst adäquater Ersatz organisiert werden. Dieser fand sich in der „Martha-Maria“, einer Bavaria 38 match, Bj. 2008, von Vercharterer Henrik Lenz aus Rostock, der Skipper und Schotbruch-Bootswart Carsten Kneuer (aus Zeitgründen leider diesmal selbst nicht mit von der Partie) auch unterstützte, das Boot ISAF-konform auszurüsten.

Gute Vorbereitung ist bei einem mehrtägigen Hochseerennen absolut unverzichtbar. Dazu absolvierten nicht nur alle Crewmitglieder, teilweise zum wiederholten mal, das für mindestens zwei Drittel der Besatzung vorgeschriebene Sicherheitstraining. Drei Mitglieder nahmen außerdem an einem inzwischen ebenfalls vorgeschriebenen, speziellen Erste-Hilfe-Kurs teil. Glücklicherweise musste das erlernte Wissen nicht angewendet werden. Ein AIS-Transponder wurde beschafft und für die Charterperiode eingebaut, weitere Ausrüstungsgegenstände (u.a. Try-Segel, EPIRB, Markierungsboje, Notbeleuchtung) kamen aus dem Fundus der „TX“. Zwei Tage vor Meldeschluss kam dann endlich auch vom DSV der inzwischen schon mit leichter Nervosität erwartete Messbrief.

Nachdem die „Überführungscrew“ unter Skipper Carsten Kneuer das Boot durch den NOK von Rostock nach Cuxhaven gebracht hatte, erfolgte dort die Übergabe an die „Regattacrew“. Schon seit Tagen verhieß die Wetterlage für die Zubringer Regatta (MINOX-Cup, W2) nicht gerade eine Kaffeefahrt. Um 7 Uhr am nächsten Morgen meldete sich die Wettfahrtleitung dann mit dem aktuellen Wetterbericht, welcher für die Elbmündung NW 6-7 und Wellen von 3m Höhe „plus Gezeitenzuschlag“ avisierte, und sprach explizit von „schwierigen Bedingungen“. Daraufhin sagte gut die Hälfte der angemeldeten Yachten ihre Regattateilnahme ab – sehr ermutigend! Aber was macht man nun, wenn man sich seit einem guten halben Jahr auf die Nordseewoche (eigentlich: das Skagenrace!) vorbereitet hat, zumal das Wetter für Sonntag noch heftiger werden sollte…? Also: Warm und wasserfest anziehen, drittes Reff einbinden und die Fock nur teilweise ausrollen. Das Auslaufen aus der belebten Marina, Überqueren des Elbfahrwassers und die ersten Probeschläge mit dem für alle noch unvertrauten Boot geben Mut – wir versuchen es! Wichtigstes und einziges Ziel: sicher und wohlbehalten nach Helgoland kommen. Die Segeleigenschaften der Bavaria am Wind und durch die vom Ebbstrom steil aufgetürmten Wellen sind vorzüglich, die eher konservative Besegelung erweist sich im weiteren Verlauf selbst für Regattazwecke als durchaus angemessen. Auch wenn der Seegang beinahe allen ein Speiopfer an den Meeresgott abverlangte, herrscht im Grunde Kaiserwetter! Die angesagten 40 Knoten Wind vor Helgoland traten zumindest für uns glücklicherweise doch nicht ein, und wir erreichten die Insel schließlich gut gelaunt und ohne irgendwelche Probleme. Der normalerweise den einlaufenden Yachten kredenzte Willkommens-Rum fiel diesmal leider aus, aber dafür gab es jede Menge Liegeplätze – tja, so ein Wetter hat auch Vorteile! Kaum glauben konnten wir am Ende unser Ergebnis: von den 11 gestarteten Yachten unserer Gruppe hatten wir immerhin den zweiten Platz belegt.

Während an den nächsten beiden Tagen die „Profis“ bei „Helgoländer Acht“, „Hummer“ und „Vomex-A Cup“ regattierten, gönnten wir uns erst mal eine Pause, besorgten Proviant und bereiteten das Boot sowie uns selbst auf die kommende Langstrecke rund Skagen vor.

Am Pfingstmontag Nachmittag ging es dann los. Den Gate Check, bei dem die Regattaleitung die Sicherheitsausrüstung begutachtete, passierten wir problemlos, die nachgerüstete Sturmbesegelung und AIS taten also was sie sollten. Nicht so indes unser Ruder: schon nach Runden der ersten Tonne begann die Seilsteuerung merkwürdig zu rucken. Ein Blick in die Tiefen des Hecks brachte die schockierende Erklärung: Von den vier Bolzen, welche den Quadranten halten, waren zwei bereits abgeschoren; die beiden anderen würden in dem Seegang wohl auch nicht mehr lange mitmachen. Also: schon mal prophylaktisch die Notpinne montieren und die Mechanik der Ruderanlage ansonsten mit Kabelbindern und Kevlarschnur (was man beides als Charter-Segler immer dabei haben sollte!) so gut es geht entlasten … und dann weiter in die Nacht die Jütländische Küste hoch heizen!

Noch in der gleichen Nacht verabschiedet sich etwa bei Horns Rev unter den besorgten Blicken der Wache die UKW Antenne aus dem Masttop, ohne dass dieser Vorgang natürlich irgendwie aufzuhalten gewesen wäre. Na super – jetzt können wir also auch nicht mehr funken. (Naja, für Notfälle hätten wir ja noch Raketen und die Handfunke). Blöd auch, dass inzwischen in der Kajüte des permanent 40grad krängenden Boot das von Brechern übergenommene Wasser schon in den Ecken schwappt und in die tieferliegenden Schapps eindringt. Aber wir haben ja alle Stiefel an und unsere Klamotten in Plastiktüten verpackt (zumindest hatte das der Skipper empfohlen…) Eigentlich müsste man mal für ein paar Minuten beidrehen und das Boot lenzen – aber wir sind in einer Regatta! Der Bordelektronik bekommt die Feuchtigkeit auch nicht so gut: auch wenn kein plausibler Zusammenhang mit dem Verlust der UKW-Antenne darstellbar ist, fällt kurz darauf der Kartenplotter und das ganze NMEA System aus. Naja, dass viel Wind ist, merken wir auch ohne Anemometer, der klassische Verklicker im Top zeigt weiterhin korrekt dessen Richtung, die Positionslampen, Logge und Echolot sind nicht betroffen. Vor dreißig Jahren hätte man ohnehin nicht mehr zur Verfügung gehabt – und im übrigen ist das iPad, verpackt in einer wasserdichten Hülle und gelegentlich vom 12 V Bordnetz nachgeladen von alledem völlig unbeeindruckt und trackt zuverlässig unseren Kurs. Dieses Teil lerne ich auf jedem Törn mehr zu schätzen. Trotzdem machen wir natürlich regelmäßig Standorte und überprüfen unsere Navigation in der Papierkarte.

Nach Hanstholm – dicht unter Land passiert – öffnet sich die weite Jammerbucht: Wind gute 5 Bft, Wellen 2-3 Meter, Sonnenschein! Eigentlich würde man sich ein bisschen weniger wünschen, wenn man mit einer uneingespielten Crew zum ersten mal 120qm Spinnaker setzt. Aber immerhin ist allen das Manöver zumindest aus der Theorie bekannt, und die Schlüsselpositionen können wir mit hinreichend erfahrenen Seglern besetzten. Also hoch das Ding und ab geht’s die Wellen rauf und runter. Das war genau der Spaß, den Meno Schrader beim Wetterrouting für diesen Teil der Strecke prophezeit hatte – 14 Knoten Top Speed! Dass ein Crewmitglied unter diesen Bedingungen – sicher mit besten Absichten – anfing Rühreier zu backen, war allerdings nicht mit dem Skipper abgesprochen und endete dann auch in einer größeren Reinschiff-Aktion in der Kombüse anstelle des angedachten warmen Frühstücks. Der Spi bleibt drauf, auch als es um die Skagen Tonne geht, und um nicht weiter anluven zu müssen entscheiden wir uns für einen zwar weiteren, aber schnelleren Kurs östlich um Läsö herum. Vielleicht hätten wir das sogar noch konsequenter durchhalten sollen, denn Yachten, die bis fast zur schwedischen Seite des Kattegats segelten, konnten noch länger von dem allmählich immer mehr abnehmenden Wind profitieren und lagen auf diese Weise auf einmal vor uns. Interessant, wenn man in Landnähe per handy-roaming gelegentlich die Kurse und Positionen aller Boote auf dem iPad verfolgen kann. Inzwischen hatten wir uns vom vorletzten auf einen mittleren Platz in unserer Gruppe vorgearbeitet.

Aber nun war erst mal Schluss mit Wind – Flaute total! Aber dafür angenehme Sonne und Wärme, Zeit um feuchte Matratzen und anderes zu trocknen, eine ordentliche Mahlzeit zu kochen und sich auszuruhen (eigentlich ist es ja unser aller Urlaub!). Auch eine Behelfssteuerung aus Kevlarschnur und ein paar Spi-Blöcken konnte erfolgreich konstruiert werden, welche es erlaubte die Notpinne über das Rad zu steuern. Irgendwann kam der Wind dann auch wieder, allerdings aus dem südwestlichen Quadranten, also wieder mehr oder weniger von vorn. Wie alle anderen auch schafften wir uns kreuzend unter der Belt-Brücke hindurch, was durch das Verkehrstrennungsgebiet nicht direkt erleichtert wird. Frisch aus dem Internet runtergeladene Strömungsdaten bestätigen den bei dieser Windrichtung zu erwartenden nördlich setzenden Gegenstrom im Großen Belt. Aber auch der korrespondierende Nehrstrom in Gegenrichtung war da, und kann genutzt werden, wenn man eng unter der Küste von Langeland bleibt. Mit 22 Wenden nutzen wir die Strömung konsequent und konnten so ein paar weitere Plätze auf die Konkurrenz gutmachen. Auch der letzte Schlag von Bagenkop nach Kiel blieb eine Kreuz, bei der es wieder frisch aufbrieste. Da wir die seit der Flaute gesetzte Genua nicht umständlich gegen die kleinere Arbeitsfock wechseln wollten, refften wir bei Bedarf einfach das Großsegel ein und aus. Vorne die große Genua und zwei Reffs im Groß achtern wirkt zwar etwas unkonventionell, ließ sich aber sehr gut steuern. Nun noch eben den Kieler Leuchtturm an Backbord lassen und in Strande über die Ziellinie – und gegen 18 Uhr am Freitag abend haben wir es geschafft: 4 Tage und 1 Stunde sind wir unterwegs gewesen. Aus dem sehr schmeichelhaften dritten Platz, den das Tracking Programm noch immer ausweist, wurde zwar laut offizieller Ergebnisliste nur ein fünfter, aber trotzdem sind wir alle höchst zufrieden.

Am Ende der Strapazen freut man sich einfach über die erfolgreiche Bewältigung einer solchen Etappe von über 500sm am Stück. Ähnlich muss es Marathonläufern oder auch Alpinisten nach einer großen Bergtour gehen. Dass wir buntgemischten Binnensegler aus dem Saarland, Sachsen und Berlin mit unserer gecharterten Bavaria dabei sogar ein paar Yachten teilweise namhafter Segelclubs bzw. Skipper hinter uns lassen konnten nimmt man dann durchaus mit gewisser Zufriedenheit zur Kenntnis.

Claus-Michael Lehr

PS: Von der Tour gibt es auch Fotos

Schotbruch e.V. verkauft seine X Yacht!

TemptationX am Steg

TemptationX am Steg

 

Mit schweren Herzen hat der Verein letzte Woche seine X119 an an einen privaten Kunden verkauft. Das nach einer Grundberührung vor der schwedischen Küste im letzten Herbst (2015)  angeschlagene Boot war dem Verein stets ein zuverlässiger Partner auf den weiten Törns und Regatten gewesen.

Die Welt war allen ein Stück kleiner.

Jedoch war dieser Verkauf schon lange geplant. In den vergangenen 10 Jahren haben wir die Ostsee mit der TX in alle Richtungen besegelt. Mit ihr waren wir u.a. in Danzig, Klaipeda, Riga, St. Petersburg, Helsinki, Stockholm, Visby, Kopenhagen, Göteborg, Oslo, auf Helgoland, der Elbemündung und vielen schönen Hafen zwischen diesen Etappenzielen.

Nun ist es an der Zeit, den “Wohlfühlbereich” mal wieder etwas zu erweitern. Zu diesem Zweck werden wir in nächster Zukunft eine neue Vereinsyacht erwerben. 

 

Seite 5 von 5

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén