… nach 2024 noch einmal
Eine Crew der Soffio wird nach dem letzten Jahr nun ein zweites Mal an dieser schönen, jedoch auch anspruchsvollen Regatta teilnehmen. Wir werden täglich Updates von Verlauf hier publizieren. Die Crew hat bereits mit kleinen Einblicken in die Vorbereitung begonnen. Bleibt dabei!
Abschlussbericht Aegean 600 2025

Nachdem wir das Rennen bei Kos abgebrochen haben, sind wir in ca. 1 ½ Tagen zurück nach Olympic Marine gesegelt. Unterwegs konnten wir nochmal die Ägäis in allen Bedingungen erleben und haben sogar Delfine gesehen, weshalb wir alle diese Zeit ohne Regattadruck genossen haben. Insgesamt haben wir in den zwei Wochen 808 Seemeilen zurückgelegt.
Jedoch hat uns unterwegs die Nachricht erreicht, dass die „Renoir“ , eine Yacht vom gleichen Typ und gleichen Baujahr wie die Soffio, ihren Mast verloren hat. Das hat uns sehr betroffen gemacht, da dies nur wenig später und nicht weit entfernt von dem Ort vorfiel, wo wir aufgegeben hatten.
Zurück in Olympic Marine ging es am Samstag dann ans Aufräumen, Deck schrubben, Segel und Leinen spülen und Sachen packen. Abends war es Zeit für die Siegerehrungszeremonie in Lavrion, die wieder sehr schön organisiert war. Neben leckeren Essen und Getränken konnte man sich vor allem gut mit anderen Seglern unterhalten und neue Kontakte knüpfen. Die Familie Gneupel waren auch als Gäste dabei. Wir haben sogar alle Teilnahmedaillen bekommen und es wurde traditionell griechisch getanzt, wo sich Andreas, Samuel und Liane direkt beteiligt haben. Nach diesem schönen abschließenden Abend ging es am Sonntag für alle zurück nach Hause.
Zusammenfassend war die Aegean 600 2025 für uns alle ein tolles und lehrreiches Erlebnis, auch wenn wir die Regatta nicht beenden konnten. Wir hatten Spaß beim Segeln, konnten die Ägäis besser kennenlernen und schöne Sonnenuntergänge beobachten.
Und wir sind uns alle einig, dass wir noch nicht fertig sind mit der Aegean 600.

Tagesbericht 10.07.2025
Heute Nacht wurde erstmal Tarics Geburtstag gefeiert. Mittags konnten wir, nach erneuter langer Flaute, endlich Kandelioussa umrunden.
Jedoch wird durch die schwierigen Bedingungen langsam die Zeit knapp. Wir haben uns entschieden erst noch weiter Richtung Kos zu segeln und später zu entscheiden, ob wir die Regatta abbrechen müssen. Doch dazu kam dann noch, dass die Batterien wieder nicht laden und sich diesmal keine einfache Lösung finden ließ. Deshalb haben wir nachmittags vor der Küste von Kos entschieden das Rennen abzubrechen und nach Olympic Marine zurückzusegeln, um pünktlich und vor allem sicher wieder anzukommen. Die Entscheidung war natürlich schwer und wir waren alle enttäuscht, jedoch waren wir uns einig, dass es das Beste ist.
Das nahmen wir dann zum Anlass erstmal baden zu gehen, nach den langen Tagen Regatta eine große Erleichterung. Nun geht es auf dem schnellsten Wege zurück, also quer durch die Ägäis, wo der Maltemi ordentlich bläst. Auf dem Weg nach Astypalaia gab es bis zu 3 Meter Wellen und 30 Knoten Wind, wobei wir ganz schön nass wurden, aber vor allem Spaß hatten. Morgen gibt es dann noch ein Update, wenn wir es zurück nach Olympic Marine geschafft haben und Samstag ist dann schon Zeit für die große Siegerehrungsparty.


Tagesbericht 09.07.2025
Nachts haben wir es endlich aus der Flaute vor Karpathos rausgeschafft und sind mit viel Speed Richtung Rhodos gesegelt. Dabei haben wir unseren neuen Geschwindigkeitsrekord von 13 Knoten aufgestellt! Gegen Morgen wurde es jedoch wieder flau und schließlich verbrachten wir wieder viel Zeit in einer Flaute, diesmal vor Rhodos. Jedoch konnten wir uns zum Nachmittag hin rausarbeiten und Rhodos umrunden. Dann gab es endlich wieder viel Wind während wir zwischen türkischer Küste und griechischen Inseln gekreuzt sind. Die wechselnden Bedingungen, sowie die Hitze tagsüber, machen uns jedoch zunehmend zu schaffen. Abends ging es dann Richtung Kandelioussa, wobei es auch immer wieder zwischen Flaute und Düse gewechselt hat.

Tagesbericht 08.07.2025
In der Nacht vom Montag zu Dienstag sind wir durch die Caldera Santorinis gekreuzt. Als wir es schließlich durch die Inseln geschafft hatten, wurde der Spi gesetzt und Kurs auf Kasos genommen. Wir haben die ganze Nacht, den Morgen und den Vormittag ordentlich Speed gemacht und unseren persönlichen Rekord von 11,7 Knoten aufgestellt. Dadurch lagen wir auch zwischenzeitlich auf dem 4. Platz in unserer Klasse. Am Nachmittag ging es dann an Kasos und Karpathos vorbei und danach leider wieder in eine Flaute. Zwischenzeitlich haben wir gut manövriert, doch nun sind wir wieder ins Mittelfeld zurückgefallen. Trotzdem haben wir Spaß, es wird gut gekocht und die Flaute wurde auch zum Baden genutzt.
Als kleiner Nachtrag von gestern muss noch das Batterie-Drama erwähnt werden. Da das Laden mit Maschine nicht funktioniert hat, mussten alle Batterien durchgemessen werden, es hat sich jedoch kein Fehler finden lassen. Als sie dann wieder nicht geladen haben, haben wir uns schon Sorge um die Lichtmaschine gemacht und dort alles durchgecheckt. Dabei wurde ein Stecker mit losen Kabeln gefunden, der wieder eingesteckt wurde – und schon hat wieder alles funktioniert. Das war jedoch ein großer Schreckmoment, da wir die Regatta ohne Strom nicht hätten beenden können. Also nochmal Glück gehabt.
Wir hoffen, dass wir es demnächst aus der Flaute herausschaffen und weiter Richtung Rhodos segeln können.

Tagesbericht 07.07.2025
Heute war der erste ganze Tag auf See. Nachdem wir die Nacht in der Flaute vor Milos festsaßen, konnten wir die Insel in den frühen Morgenstunden endlich passieren. Dann ging es weiter mit Spinnaker Richtung Santorini. Zwischendurch wurde auch mal der Code 0 gesetzt und dann wieder auf Spi gewechselt. Stand jetzt sollen wir noch heute Abend in die Caldera von Santorini segeln können. Die Stimmung an Bord ist gut und entspannt, vor allem die Wachen funktionieren super.

Das Wachsystem
Wir haben uns in zwei Gruppen eingeteilt, die Backbordwache mit Carsten, Liane, Falk und Jörg und die Steuerbordwache mit Taric, Samuel, Sabine und Matti. Die Wachzeiten haben wir nach dem typischen Prinzip mit 6-Stunden-Wachen tagsüber und 4-Stunden-Wachen nachts festgelegt. Zusätzlich ist immer eine Person der Freiwache im Standby, um, wenn nötig, zu helfen und die Wache mit Essen zu versorgen.

Tagesbericht 06. Juli 2025
Before-Race-Interview:
Fühlst du dich bereit?
Carsten: Ich denke wir sind bereit. Wir sind absolut bereit. Und wir sind auch bereit immer noch dazuzulernen.
Taric: Ich fühl mich bereit. Ich bin gespannt wies wird und heute sind schöne Bedingungen.
Falk: Pff, ja. Wenn wir uns jetzt noch ordentlich stärken, dann bin ich bereit.
Liane: Ja, ich bin ein bisschen aufgeregt, aber bereit.
Samuel: Ja. Gute Crew.
Sabine: Ja.
Matti: Ja. Doch. Wir haben uns gut vorbereitet, alle nochmal geübt, uns kennengelernt. Ich glaub, mehr konnte man nicht tun.
Jörg: Ich fühl mich so was von bereit.
Was sind deine Erwartungen und Wünsche an die Regatta?
Carsten: Ankommen, Spaß haben und alle anderen sollen Spaß haben. Und wir sollen ein eingespieltes Team werden. Und ich wünsche mir noch, dass Tarics Wunsch in Erfüllung geht.
Samu: Meine erste Regatta. Dass wir ankommen. Dass wir vollständig und sicher wieder ankommen.
Jörg: Mein Wunsch ist, dass wir über die gesamte Strecke gute Winde haben. Meine Erwartungen sind, dass wir sorgfältig segeln, damit niemandem was passiert und, dass wir uns alle gut verstehen.
Falk: Dass wir gesund und munter wieder zurückkommen und wenn wir ins Ziel kommen vielleicht nicht Letzter sind. Und dass wir Freunde bleiben.
Taric: Also ich erwarte spannende Bedingungen und dass wir uns gut verstehen. Mein Wunsch ist Abendessen am 10.07. an Land.
Sabine: Ich freu mich drauf mit dieser bunten Crew die halbe Ägäis durchzusegeln. Ich wünsch mir auch, dass es Spaß macht und alles heil bleibt.
Liane: Dass wir gut wieder ankommen und die Regatta, im Gegensatz zum letzten Mal, erfolgreich beenden.
Matti: Joa. Dass wir schöne Segeltage erleben, dass der Wind sportlich wird, aber nicht zu sportlich, dass wir viel von der Ägäis sehen und Griechenland in guter Erinnerung bleibt. Und dass wir alle heile bleiben und das Schiff heile bleibt.
Was willst du den Leuten zuhause vorher noch sagen?
Carsten: Ich bin dankbar dafür, dass ich hier sein kann und hätte euch auch alle gerne dabei, aber unser Boot ist leider nicht so groß.
Samu: Ihr dürft neidisch sein.
Jörg: Ich find es cool, dass ich in so einem tollen Team untergekommen bin und freue mich sehr, dass ich an der Regatta teilnehmen kann.
Falk: Stay calm, keep sailing!
Taric: GaLiGrü
Sabine: Ich vermisse euch. Und ich hoffe ihr verfolgt uns und fiebert mit.
Liane: Ich freu mich schon euch wiederzusehen und finds toll, dass uns so viele Leute zuhause verfolgen, ihr seid cool.
Matti: Dankeschön, dass ihr die Zeit für mich freigemacht habt und ich hier Regatta segeln darf.
Der Start
Wir haben schon gegen 11 Uhr abgelegt und die theoretischen Manöver von gestern in die Praxis umgesetzt. Dann haben wir uns nochmal gestärkt und gegen 14:50 Uhr war es endlich soweit – der Start der Aegean 600. Wir sind ganz gut weggekommen und haben vor allem in der Kreuz zur Luvtonne viele Plätze gutgemacht, sodass wir jetzt – auf der Hälfte des Weges zu Milos – im vorderen Mittelfeld unserer Klasse liegen. Nachdem es am Poseidontempel vorbeiging, haben wir auch den Spi gesetzt und später auf den Code Zero gewechselt, sodass wir recht gut vorankommen. Aber vor allem waren die Bedingungen heute deutlich entspannter als beim Start letztes Jahr, weshalb wir alle hochmotiviert sind und hoffen, dass es so weitergeht.

Samstag, 5. Juli 2025
Heute morgen wurde ordentlich gebunkert, mit Wasserpacks waren es fünf Einkaufswägen.

Da das Verstauen länger dauerte als gedacht, haben wir uns entschieden, doch nicht nochmals rauszufahren, sondern im Hafen zu üben. Wir haben Code Zero und Sturmfock angeschlagen und gesetzt. Auch der Spibaum wurde gesetzt und das Hissen des Spinnakers durchgesprochen. Das werden wir morgen früh vorm Start auch nochmals auf See üben.

Auch der Wachplan und Taktik wurden schon besprochen. 18 Uhr war es dann Zeit für einen Crewfototermin mit professionellen Fotografen der Aegean 600. Zum Sonnenuntergang ging es noch auf einen Ausflug zum Poseidon Tempel am Kap Sounio, wo ebenfalls schöne Crewfotos gemacht wurden.

Abends sind wir in Lavrion essen gegangen und freuen uns alle auf den Start morgen.
Freitag, 4. Juli 2025
Heute Nacht hat uns ein Motorboot im Hafen leicht am Bug geschrammt, weshalb morgens erst einmal mit der Werft wegen einer eventueller Reparatur gesprochen werden musste. Wir konnten zum Glück aber trotzdem um 12 Uhr am Warm-Up Race teilnehmen. Vorher haben wir noch mit den neuen Crewmitgliedern ein paar Manöver geübt. Wir haben auch noch einen weiteren Segler dazugewonnen, da ein österreichisches Boot wegen Crewausfällen nicht teilnehmen kann. Deshalb haben wir einen von ihnen, Jörg, aufgenommen, den wir schon vom letzten Jahr kannten. Der Kurs der Proberegatta war ca. 10 Seemeilen lang und lag zwischen der Insel Makronisos und dem Festland. Während des Rennens gab es viel Wind und Welle, weshalb wir auch ordentlich nass wurden. Wir waren jedoch sehr zufrieden mit unserem 9. Platz, da wir sogar schnellere Boote überholen konnten und vor allem Spaß hatten. Danach ging es dann wieder in eine Ankerbucht zum baden und ausruhen. Zurück in Olympic Marine wurde noch etwas am Boot geschraubt, unter anderem ist Taric auf den Mast geklettert, um die Splinte an den Salingen abzukleben. 19:30 Uhr ging es für Carsten und Taric dann zum Skippermeeting. Abends fand außerdem die große Eröffnungszeremonie inklusive Buffett statt, womit die Aegean 600 jetzt offiziell eröffnet ist. Morgen ist der letzte Vorbereitungstag und am Sonntag geht es dann los.

Donnerstag, 3. Juli 2025
Heute morgen wurde schon einmal der erste große Einkauf erledigt, ans richtige Bunkern geht es aber erst am Samstag. Dann ging es raus zum Training. Das Vorsegel (G4) wurde angeschlagen und wir haben einige Wenden und Halsen geübt und immer wieder Positionen gewechselt bis alle ein eingespieltes Team waren. Nach mehreren Stunden ging es dann in die Ankerbucht zum baden und ausruhen. Zurück in der Marina begann um 16 Uhr das Sicherheitsseminar. Dabei konnte man unter anderem Feuerlöscher und Rettungsinsel ausprobieren. Am späten Nachmittag kam ein weiteres Crewmitglied, Falk, und nach Mitternacht auch noch Matti an, womit die Crew jetzt endlich komplett ist.

Mittwoch, 02. Juli 2025
Heute musste noch einiges für die Safety Inspection vorbereitet werden. Zum Beispiel wurden Feuerlöscher, Grabbag und Lampen für Schwimmwesten im Marineshop eingekauft, sowie die Reling nachgespannt und die Luken nochmal ordentlich festgeschraubt. Danach blieb noch genug Zeit für den ersten kleinen Probeschlag. Dabei wurde schonmal das Groß gesetzt und sicherheitsrelevante Manöver geübt, zum Beispiel Mann über Bord oder das Einsetzen der Notpinne. Dann ging es wieder nach Olympic Marine, denn 18:30 Uhr war unsere Safety-Inspektion. Die haben wir mit Bravour bestanden, die Prüfer waren vor allem begeistert, dass alle Crewmitglieder über alles Bescheid wussten. Als Belohnung dafür sind wir abends in einer griechischen Taverne essen gegangen und freuen uns schon auf unseren ersten richtigen Trainingstag morgen.

Dienstag, 01. Juli 2025
Der erste Tag in Olympic Marine war geprägt von Klarschiffmachen, Saubermachen und Checklisten abhaken. Die ersten Crewmitglieder, Carsten, Taric, Samuel und Liane, kamen bereits nachts um 2 Uhr an – zum Glück war die Soffio schon eingekrant, die Nacht wurde aber noch im Kanal der Werft verbracht. Morgens wurde dann umgesetzt an die Pier und mit dem Aufräumen begonnen. Alles was nicht für die Regatta benötigt wird, kann im Storage zwischengelagert werden, um Gewicht und Platz zu sparen. Dann ging es an die Safety-Checkliste. Einige Dinge müssen noch ausgetauscht werden, zb ein Feuerlöscher oder die Grab-Bag. Ansonsten sind wir schon ganz gut ausgestattet für die Inspektion morgen um 18:30 Uhr. Außerdem musste das Großsegel angeschlagen werden, damit wir hoffentlich morgen schon mal eine Proberunde drehen können. Am Nachmittag kam dann auch noch ein weiteres Crewmitglied, Sabine, an. Nun fehlen nur noch zwei, dann ist die Crew komplett. Nach einem langen, anstrengenden und vor allem heißen Tag ließen wir den Abend dann im Marina-Restaurant mit Blick auf die Masten ausklingen.
